Musikproduktion lernen kann am Anfang viel Arbeit bedeuten: Musiktheorie lernen; lernen, wie eine DAW funktioniert, lernen, wie dein Lieblingsgenre aufgebaut ist usw… Aber es kann auch eines der lohnendsten Gefühle der Welt sein.
Die wichtigsten Fragen zum Thema Musikproduktion
Du brauchst eine DAW – welche genau, hängt davon ab, was du machen willst. Für Home Studios empfehle ich immer Ableton Live, da sie meiner Meinung nach die beste DAW auf dem Markt ist.
Alles, was du brauchst, ist ein Computer, ein Audio-Interface und ein paar Kopfhörer, um loszulegen. Alle anderen Geräte sind nett, aber nicht unbedingt notwendig. Oft ist es besser, mit wenig Equipment anzufangen und dann mehr zu kaufen, wenn dein Bedarf wächst.
Leider lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten, denn der Preis hängt sehr stark vom Ruf des Produzenten ab. Ein Produzent mit wenig Erfahrung könnte 500€ für die Produktion eines Songs nehmen, aber ein Produzent, der schon ein paar goldene Schallplatten hat, kann dann rund 50.000€/Song nehmen.
Wenn du gerade erst anfängst, lass dich nicht von der Arbeitsbelastung, den Kosten für die Ausrüstung oder der anfänglichen Lernkurve überwältigen! Wie alles, braucht Musikproduktion seine Zeit, bis man mit den ganzen Prozessen und Abläufen vertraut ist.
Tipp: Hier vergleichen wir 12 der bekanntesten DAWs, schau mal vorbei! Das wird sicher interessant für dich sein, wenn du gerade mit Musikproduktion anfängst.
Die 6 Mantras der Musikproduktion
Bevor wir über die Ausrüstung sprechen, die du brauchst, wollen wir dir die 6 Überzeugungen erläutern, die jeder angehende Musikproduzent haben sollte:
- Vertraue deinen Ohren, aber mische immer mit mehreren Soundsystemen. Ein richtiges EQing deiner Tracks wird beim Musik produzieren einen größeren Unterschied machen als jedes Plugin oder VST.
- Deine Musikprojekte sind kein Wettlauf. Jeder Track, den du produzierst, sollte etwas sein, was dir wirklich im Herzen liegt.
- Experimentiere. Beschränke dich nicht auf einen bestimmten Sound oder ein bestimmtes Genre, vor allem. Die Jagd nach Trends wird dich in deiner Kreativität immer einschränken. Der wirklich innovative Künstler ist jemand, der sich nicht um Trends schert.
- Gib nicht dein ganzes Gehalt für Hard- und Software aus. Es ist unglaublich verlockend, das Internet auf der Suche nach dem perfekten Plugin oder Muster zu durchforsten, um ein laufendes Projekt zu beenden.
- Konzentriere dich stattdessen darauf, die Fähigkeit zu entwickeln, die Klänge, die du willst, mit den Werkzeugen zu erzeugen, die du hast. Die gleiche Regel gilt für Hardware. Als ich anfing, Musik zu produzieren, habe ich Hunderte von Dollar in verschiedene MIDI-Geräte, Controller und Keyboards investiert. Wenn ich mich darauf konzentriert hätte, meine Produktionsfähigkeiten wirklich zu verbessern, wäre es viel effektiver (und billiger) gewesen.
- Fordere dich beim Musik Produzieren jeden Tag aufs Neue heraus. Jeder kleine Schritt nach vorne ist wichtig. Egal, wie lange du brauchst, um eine neue Fähigkeit zu erlernen oder einen bestimmten Ton herauszukriegen, treibe dich selbst an, weiterzumachen. Solange du dir jeden Tag ein bisschen Zeit nimmst, um etwas Neues über die Werkzeuge zu lernen, die du bereits hast, hast du deine Zeit nicht verschwendet.
Also… Wie mache ich meine Musik? Mit den oben genannten Tipps im Hinterkopf ist es leicht, den Teil der Ausrüstung zu übersehen, der zur Produktion gehört. Sicherlich sind Talent und Werbe-/Marketingbemühungen bei der Musikproduktion sehr wichtig, aber eine qualitativ hochwertige Ausrüstung ist unerlässlich.
Du weißt, dass du die Komponenten nicht ständig wechseln solltest. Deshalb ist es wichtig, dass du von Anfang an das Richtige für dich hast. Auch wenn jeder seine eigenen Vorlieben hat, sind einige Software und Geräte zum Industriestandard für neue Produzenten geworden.
Equipment für die Musikproduktion
Diese 5 Werkzeuge sind die Ausrüstung, die du brauchst, um Musik produzieren zu können.
DAW (Digital Audio Workstation)
Was ist eine DAW? Eine DAW (Digital Audio Workstation) ist eine Softwareanwendung zum Bearbeiten, Aufnehmen und Erstellen von Audiodateien.
DAWs gelten als die Grundlage, um Musik produzieren zu können: Ohne sie müssten wir auf Tonband aufnehmen. Heutzutage gibt es Dutzende von DAWs, jede mit ihren eigenen Eigenschaften. Es gibt sogar viele kostenlose DAWs, die ziemlich gut sind.
Einige gemeinsame Merkmale sind jedoch bei fast allen Optionen vorhanden. Multitrack-Aufnahme, Tonhöhen-/Tempo-Änderung und Filterung sind wichtige Funktionen, die überall auf dem Markt zu finden sind.
Warum brauchst du eine? Wenn du einen Kuchen backen willst, brauchst du eine Kuchenform. Das gleiche Konzept gilt für DAWs. Willst du Musik produzieren (digital), dann brauchst du eine DAW.
Es gibt Alternativen, wie z.B. die analoge Audioaufnahme auf Band, aber diese Optionen sind unerschwinglich teuer und erfordern große Mengen an Talent, um sie optimal zu nutzen.
Was sind gute Optionen? Für neue Musikproduzenten sind Ableton Live oder Logic Pro zwei der besten Optionen, je nachdem, was du mit deinem Sound erreichen willst.
Logic hat viel tiefere Bearbeitungsmöglichkeiten und kann große Sessions (z.B. 100+ Spuren) viel effizienter bearbeiten als Ableton, ist aber nur auf Apple-Computer beschränkt.
Ableton ist für einfache Kompositionen viel schneller und hat den Vorteil, dass es das Tempo zwischen verschiedenen Loops und Audioclips automatisch anpasst, was Live-Performances mit nur einem Controller extrem praktikabel macht.
Falls du schnell und einfach Musik produzieren lernen willst, solltest du FL Studio ausprobieren. Die einfache Benutzeroberfläche macht das Erstellen von Beats und Loops für neue Produzenten unglaublich intuitiv.
Ich persönlich finde Ableton Live super. Es ist sehr einfach zu lernen (im Vergleich zu z. Bsp. Pro Tools) und ist so umfangreich, dass man wirklich alles damit machen kann. Ableton ist für die Musikproduktion optimiert und hat einen optimalen Workflow dafür entwickelt.
Ich verwende Pro Tools zum Aufnehmen, Ableton zum Produzieren/Komponieren, und dann wieder Pro Tools fürs Mischen und Mastern.
Passend dazu: Die 12 besten Laptops für Musikproduktion
MIDI-Controller
Was ist das? Fast genauso wichtig wie deine DAW ist der MIDI-Controller, mit dem du sie steuerst. MIDI, oder Musical Instrument Digital Interface, ist ein universeller technischer Standard, der die Kommunikation zwischen physischer Hardware und der DAW ermöglicht.
Eine der gebräuchlichsten Formen von MIDI-Controllern sind MIDI-Keyboards, die das Aussehen und das Gefühl einer traditionellen Klaviertastatur nachahmen.
Hier vergleiche ich die besten MIDI Keyboards/MIDI Controller des Jahres 2023
Während Keyboards für Produzentinnen und Produzenten, die bereits wissen, wie man sie spielt, unverzichtbar sind, sind Grid-Controller eine viel intuitivere und kostengünstigere Möglichkeit, Beats zu organisieren und Samples zu starten.
Meine persönliche Empfehlung ist der Akai MPK261, da es eine unglaubliche Menge an Funktionen für einen sehr guten Preis bietet.
Warum du eine brauchst: Mit einem Grid-Controller wie dem Novation Launchpad X kannst du Drums präzise sequenzieren und live performen, zum Beispiel mit einer DAW wie Ableton Live.
Angesichts des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses sind Grid-Controller wie das Launchpad X eine großartige Möglichkeit, ohne finanzielle Hürden in die Welt der MIDI-Controller einzutauchen und dabei professionelle Qualität zu erhalten.
Ein paar Studio-Kopfhörer
Was sind Studio-Kopfhörer? Studiokopfhörer sind Kopfhörer, die für professionelles Musik produzieren entwickelt wurden und über spezielle Einstellungen verfügen, um diesen Zweck zu erfüllen.
Studio-Kopfhörer unterscheiden sich von Consumer- und Gaming-Kopfhörern durch ihre völlig neutrale Klangbalance. Im Wesentlichen geht es bei Studiokopfhörern darum, möglichst wenig „gefärbte“ Sounds zu liefern, damit Produzentinnen und Produzenten ihre Tracks so effektiv wie möglich abmischen können.
Wenn du nicht weißt, wie dein Lied wirklich klingt, wird es durch das Korrigieren von klanglichen Unzulänglichkeiten beim Abmischen nur noch schlimmer.
Warum du es brauchst: Um deine Projekte beim Erstellen anzuhören, gibt es zwei Möglichkeiten: Monitore und Kopfhörer.
Für Anfänger sind Kopfhörer die beste Wahl. Studiomonitore benötigen eine gute Raumakustik, um vernünftig zu klingen, was bei den meisten Hobbymusikproduzenten nicht der Fall ist. Außerdem stören laute Monitore immer alle Nachbarn, was schnell zu Ärger führen kann.
Damit bleiben Kopfhörer die erste Wahl für neue Produzenten.
Was sind gute Optionen? Zwei wichtige Dinge, die du beachten solltest, sind, Bluetooth-Kopfhörer zu vermeiden und nicht nach „trendigen“ Marken wie Beats by Dre zu suchen.
Meine persönliche Empfehlung sind die Beyerdynamic DT-990, weil der Klang hier unglaublich transparent ist. Wenn du etwas mehr ausgeben kannst, solltest du unbedingt den DT-1990 von Beyerdynamic ausprobieren.
Ein Audio-Interface (externe Soundkarte)
Was ist das? Nicht-MIDI-Instrumente wie Gitarren oder Gesang haben nicht die universelle Konnektivität wie ihre Kollegen. Ein Audio-Interface ist dazu da, dieses Problem zu lösen.
Hier geht’s zum ausführlichen Vergleich von Audio-Interfaces
Der einfachste Weg, sich eine externe Soundkarte vorzustellen, ist, dass sie die Brücke zwischen traditionellen analogen und digitalem Audio ist. Ein Audio Interface beinhaltet fast immer ein Mikrofon-Vorverstärker. Somit kann man Mikrofonen oder Intrumente aufnehmen, in dem der Sound verstärkt, digital konvertiert und somit in der DAW aufgenommen werden kann.
Wenn du zum Beispiel eine E-Gitarre mit 6,3 mm Klinke aufnehmen möchtest und ein Mikrofon mit XLR-Anschluss, benötigst du ein zweikanaliges Audio-Interface, um die Audiodaten in deine DAW aufzunehmen.
Warum du es brauchst:
Wenn du mit Live-Instrumenten arbeitest, brauchst du ein geeignetes Audio-Interface, um das analoge Audiosignal in eine digitale Audiodatei zu übersetzen. Je nach deinen Bedürfnissen eignen sich verschiedene Audio Interfaces besser als andere.
Als Faustregel gilt, dass Audio-Interfaces exponentiell im Preis steigen, je mehr Spuren du auf einmal aufnehmen willst. Unternehmen wie Fireface bieten jedoch Audio-Interfaces an, die mehr als 30 Eingangskanäle aufnehmen können.
Je nach Anschlusstyp (USB, Thunderbolt, PCIe) variiert der Preis und die Leistung auch. Für die meisten Anwendungen reicht aber eine USB Audio-Interface. Ich benutze in meinem Studio eine RME PCIe Audiointerface mit 32 Kanälen, und in meinem Home-Studio eine Focusrite 2i2, die ich nur weiterempfehlen kann.
Ein Mikrofon für Studioaufnahmen
Studiomikrofone sind kabelgebundene Mikrofone, die für die Aufnahme von Audiosignalen in einer Studioumgebung, wie z.B. einer Aufnahmekabine, entwickelt wurden.Typische Studiomikrofone sind Kondensatormikrofone, die einen klareren Klang als dynamische Mikrofone haben und zum Musik produzieren konzipiert wurde.
Hier vergleichen wir 6 der beliebtesten Studio Mikrofone.
Warum du eine brauchst: Wenn du deine Stimme oder ein akustisches Instrument wie Gitarre, Flöte oder Saxophon aufnehmen willst, brauchst du unbedingt ein Mikrofon.
Es gibt zehn allgemein anerkannte Arten von Mikrofonen, wobei zwei Typen den Großteil des Produktionsmarktes ausmachen.
Kondensatormikrofone verwenden eine vibrierende Membran zur Erzeugung von Audiosignalen und haben einen flacheren Frequenzgang als dynamische Mikrofone, erfassen den Ton aber gleichmäßig. Grundsätzlich musst du auf Hintergrundgeräusche achten, wenn du ein Kondensatormikrofon wählst.
Dynamische Mikrofone funktionieren durch elektromagnetische Induktion und sind in der Regel viel günstiger und robuster als Kondensatormikrofone. Dank ihrer Langlebigkeit und ihres Preises sind sie ideal für Bühnenauftritte und für die Aufnahmen in lauten Umgebungen.
Abschließende Überlegungen zum Thema Musikproduktion
Erfolgreiches Musik Produzieren passiert nicht über Nacht. Wenn du dich aber schon fragst: „Wie mache ich Musik?“, dann stehst du am Anfang einer großen Reise.
Das Wichtigste für neue Musikproduzenten ist, dass Übung den Meister macht. Noch nie hat jemand eine DAW oder einen Synthesizer direkt nach dem Auspacken benutzt und ein Meisterwerk geschaffen. Ausrüstung hilft, Proben helfen, aber Beständigkeit ist entscheidend.
Ständiges Wiederholen und Verbesserungen sind der Weg, um richtig gute Musik produzieren zu können. Wenn du bei einem Projekt nicht weiterkommst, kannst du ein neues Projekt erstellen und etwas anderes ausprobieren. Ziel ist es, Kreativität zu üben, indem du neue Sounds, Samples und Loops für die spätere Verwendung entwirfst.