Der Violinschlüssel, auch bekannt als „G-Schlüssel“, ist zweifellos eines der bekanntesten musikalischen Symbole. Von den sieben existierenden Schlüsseln ist er der am häufigsten verwendete – zahlreiche Instrumente lesen die Noten mit genau diesem Schlüssel: Geige, Sopran-Sänger, Trompeten, Posaunen …
In der Regel lernen Schüler und Musikliebhaber zuerst den Violinschlüssel, weil er der universellste ist, und gleich danach den Bassschlüssel. Die alten Notenschlüssel, wie z.B. der C-Schlüssel, sind in den letzten Jahren in den Hintergrund getreten und fast völlig vernachlässigt worden.
Was ist der Violinschlüssel?
Der Violinschlüssel bildet die Grundlage der musikalischen Notation für Tonhöhen über C4 (amerikanische Schreibweise), in Deutschland auch c1 oder c‘ genannt – also ab dem mittleren C eines Klaviers (eingestrichene Oktave). Er wird „Violinschlüssel“ genannt, weil die Geige in der Regel in diesem Schlüssel gelesen wird.
Er wird auch „G-Schlüssel“ genannt, weil die Mitte des Schlüssels auf dem Ton G liegt. Und „Schlüssel“ heißt er, weil man ohne ihn keine Noten lesen kann; er ist also der Schlüssel zum Verständnis von Musiknoten.
Welche Funktion hat der Violinschlüssel?
Um die Funktion dieses Schlüssels besser zu verstehen, hilft es, den Notenschlüssel mit einer Sprache zu vergleichen. Jede Note im Pentagramm wäre ein Buchstabe, eine Partitur wäre ein Buch.
Um dieses Buch zu lesen, muss ich die Sprache kennen, sonst nützt mir das Buch gar nichts. Nur, wenn ich die Sprache kenne, kann ich aus den einzelnen Buchstaben Wörter und Sätze bilden.
In der Musik ist es ähnlich: Eine Partitur nutzt mir gar nichts, wenn ich nicht weiß, welcher Schlüssel am Anfang des Pentagramms steht. Nur, wenn ich sie kenne, kann ich die einzelnen Noten interpretieren.
Der Violinschlüssel macht also Noten in einer Partitur interpretierbar und bestimmt ihre Tonhöhe.
Wie zeichnet man den Violinschlüssel?
Die Darstellung des Violinschlüssels erfolgt durch dieses Symbol.
Ein kursives G, das an das gotische Alphabet erinnert. Es ist fast immer am Anfang des Notensystems zu finden.
Der Mittelpunkt des G-Schlüssels befindet sich, wie im Bild zu sehen, in der 2. Linie, wenn man von unten anfängt zu zählen.
Jetzt wissen wir es: Dort liegt also die Note G.
Um die Verwendung des Violinschlüssels, die Noten im Violinschlüssel und alles, was sich um diesen Schlüssel dreht, besser zu verstehen, ist es wichtig, auch die Definition des Pentagramms oder des Notensystems zu kennen.
Was ist das Pentagramm?
Jedes Notensystem besteht immer aus 5 gleich weit voneinander entfernten und parallelen Linien, zwischen denen 4 Zwischenräume entstehen. Wenn du diese Linien waagerecht ziehst, erhältst du das Pentagramm, also das Notensystem.
In jedem Notensystem gibt es am Anfang einen Notenschlüssel, der anzeigt, in welcher „Sprache“ die Partitur gelesen wird – also wo sich jede Note im Pentagramm befindet. Wenn du mit dem Violinschlüssel arbeitest, weißt du, dass die Note g1 auf der 2. Linie liegt, wenn man von unten anfängt zu zählen.
Ohne einen Notenschlüssel, der angibt, wie die Noten zu lesen sind, ist das Notensystem bedeutungslos und uninterpretierbar.
Wie bereits erwähnt, kann man Notenschlüssel gut mit verschiedenen Sprachen vergleichen – sie sind universell, jeder Musiker kann unabhängig von seinem Herkunftsland und seiner Muttersprache das Notensystem richtig interpretieren.
Die Noten im Violinschlüssel lernen
Wenn du gerade erst anfängst, Musik zu lesen, kann dir das Auswendiglernen schwerfallen. So war das nämlich bei mir, als ich im Alter von 10 Jahren mit dem Musikunterricht begann.
Wie soll ich bloß die ganzen Noten auswendig lernen, und sie so schnell lesen, wie es andere machen?
Ich musste nicht nur den Violinschlüssel, sondern auch den Bassschlüssel gleichzeitig lernen, weil ich Trompeten- und E-Bassunterricht hatte.
Eines kann ich dir sagen: Es ist gar nicht so schwer! Mit der Zeit und etwas Übung wird es sich in deinem Kopf festsetzen, so wie sich das Lesen und Schreiben in deinem Kopf festsetzt und nicht mehr verschwindet.
Also: Übung, Übung und noch mehr Übung!
Um dir die Namen der Noten auf den Linien zu merken, kannst du folgenden Merksatz benutzen:
Für die Namen der Noten in den Zwischenräumen des Violinschlüssels-Notensystems kannst du dir das englische Wort FACE merken:
Eine andere Möglichkeit, die Noten im G-Schlüssel herauszufinden: Gehe vom G aus einfach eine Stufe nach oben oder unten und zähle. Wir wissen ja, wo der G liegt – schließlich heißt es G-Schlüssel.
Ein Schritt nach oben – heißt, von der 2. Linie in den 2. Zwischenraum – entspricht ein Schritt nach rechts im Klavier (wir betrachten hier nur weiße Tasten). Das heißt, ich lande beim A.
Wenn ich aber ein Schritt nach unten gehe – also von der 2. Linie zum 1. Zwischenraum – bedeutet das ein Schritt nach links im Klavier. Ich lande also beim F.
Auf diese Weise kannst du alle Noten im Violinschlüssel leicht finden – auch wenn diese Methode mehr Zeit erfordert.
Welche Instrumente nutzen den Violinschlüssel?
Viele Instrumente, insbesondere Soloinstrumente und allgemein hohe Instrumente wie Geige, Gesang, Trompete, Posaune, Saxofon, Flöte usw., verwenden den Violinschlüssel. Instrumente, die in tieferen Tonlagen spielen, wie z.B. der E-Bass, das Baritonsaxofon oder ein Cello, verwenden den Bassschlüssel
Klavierspieler müssen jedoch beide Schlüssel perfekt lesen können, da jede Hand einen anderen Schlüssel verwendet. Die linke Hand spielt im Bassschlüssel und die rechte Hand im Violinschlüssel.
Wie kommt man vom Violinschlüssel zum Bassschlüssel?
Es gibt eine einfache Faustregel, um die Position einer Note im Bassschlüssel anhand einer Note im Violinschlüssel zu bestimmen. Du gehst einfach zwei Schritte nach unten und schon hast du die Position im Bassschlüssel!
Allerdings müsste man, um genauer zu sein, nochmal zwei ganzen Oktaven nach unten transponieren, um genau denselben Ton in derselben Oktave zu haben.
In folgender Tabelle kann man gut sehen, wo sich der Bassschlüssel und der Violinschlüssel tatsächlich finden, nämlich beim c1.
Fazit: Der Violinschlüssel und dessen Noten
Wenn du lernen willst, klassische Musik zu spielen, kommst du um das Notenlesen nicht herum, und dafür ist der G-Schlüssel besonders wichtig. Sei es, um Partituren zu lesen, oder wenn du eines Tages deine eigene Musik schreiben willst.
Darum gilt: Je besser du den Violinschlüssel kennst, desto flüssiger und schneller wirst du Noten lesen können.
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