Du bist auf der Suche nach deiner ersten oder nächsten E-Gitarre? Und du willst dir aber sicher sein, dass du auch wirklich die beste E-Gitarre aussuchst, bevor du dein Geld ausgibst, richtig?
Das ist gut so! Eine absolut beste E-Gitarre gibt es allerdings nicht – sonst würde jeder Superstar auf der Bühne mit dem gleichen Modell spielen. Aber es gibt E-Gitarren, die für verschiedene Genres besser oder schlechter geeignet sind.
In diesem Artikel vergleiche ich die besten E-Gitarren und gebe dir neben dem teuren Flaggschiffmodell auch eine günstigere Alternative an die Hand, die in Bezug auf die allgemeinen Merkmale und den Klang ähnlich ist.
Wenn du gerade erst anfängst, solltest du unbedingt meinen Artikel über die besten E-Gitarren für Anfänger lesen. Dort vergleiche ich nur Modelle, die weniger als 500 € kosten und sich daher perfekt als erste E-Gitarre eignen. Und wenn du noch einen Verstärker brauchst, schau dir meinen Vergleich der besten Gitarrenverstärker an.
E-Gitarre kaufen: Empfehlungen der Redaktion
Die beste E-Gitarre für Anfänger ist die Squier 40th Anniv. Strat (349€), weil sie so vielseitig ist und nicht viel Geld kostet – mit der kann man alle Arten von Musik spielen.
Für mehr fortgeschrittenen Spielern empfehle ich die Fender Player Plus Strat (959€), wenn man sich alle Türen offen halten will. Wenn man aber ausschließlich Hard-Rock spielt und das Budget es erlaubt, dann ist die Gibson Les Paul Standard 50s HCS (2.390€) die beste E-Gitarre für Profis und Fortgeschrittene, die du kaufen kannst.
Lies weiter, um alle Einzelheiten zu erfahren!
Die besten E-Gitarren + entsprechende günstige Alternativen
Gibson Les Paul: Beste E-Gitarre für Rock
Die Gibson Les Paul ist ein E-Gitarrenmodell, das 1952 auf den Markt gebracht wurde und bis heute produziert wird, wobei Form, Materialien und Elektronik des Originalmodells im Wesentlichen unverändert sind. Sie ist eine der berühmtesten Gitarren in der Geschichte der Rockmusik.
Diese E-Gitarre wurde unter anderem von Slash berühmt gemacht, denn er hat sie fast seine ganze Karriere lang gespielt – und tut es immer noch.
Hör dir also ein paar Guns n‘ Roses Lieder an und du wirst hören, wie diese Gitarre klingt!
Diese E-Gitarre ist also sehr gut für Rock, Punk oder Heavy Metal geeignet. Die 2 Humbucker-Tonabnehmer produzieren einen sehr fetten und kraftvollen Sound, der einfach dazu einlädt, verzerrt zu werden.
Aber auch in ganz anderen Musikgenres hat diese E-Gitarre ihren Einsatz gefunden: Bob Marley war ebenfalls ein sehr berühmter Musiker, der fast immer mit einer Gibson Les Paul auf der Bühne zu sehen war.
Diese E-Gitarre kann also über einen passenden Gitarrenverstärker, wie einen Roland JC-120, sauber und relativ unverzerrt klingen. Das ist genau die Gitarren-Verstärker-Kombination, die Bob Marley sehr oft live benutzt hat.
Ich sage relativ, weil es hier immer eine gewisse Sättigung geben wird, allein schon wegen der Humbucker im Vergleich zu einer Stratocaster zum Beispiel.
Aber das ist genau das, was Les Paul-Gitarristen wollen.
Man hat 4 Regler an der Gitarre, um jeweils den Ton (dunkel-hell) und die Lautstärke der 2 Humbucker einzustellen. Sie ist relativ schwer im Vergleich zu anderen Modellen – man gewöhnt sich aber schnell dran.
Diese Gitarre wäre meine erste Wahl für Genres, wo die Gitarre fett und verzerrt klingen muss, keine Frage. Wenn ich aber „saubere“ Genres spielen will, gibt es vielleicht andere Modelle, die passender sein sollten – wobei eine Les Paul nie wirklich eine schlechte Auswahl ist.
Die klassische Gibson Les Paul Standard aus den 50er kostet 2.399€ – ist also relativ teuer für Anfänger. Wenn du aber im semiprofessionellem oder professionellem Bereich unterwegs bist, lohnt sich die Investition auf jeden Fall.
Wenn du Anfänger bist, oder einfach nicht wirklich viel für eine E-Gitarre ausgeben willst, und du trotzdem diesen Sound haben willst, empfehle ich die Harley Benton SC-1000, die knapp unter 200€ kostet.
Sie ist gut gebaut und klingt ähnlich wie das Original. Allerdings hat sie nur 3 Regler, fühlt sich generell billiger an und die Endpflege (Öl und Lack) ist nicht vergleichbar – aber sie kostet ein Zwölftel von dem, was die Gibson kostet.
Und dafür ist der Sound erstaunlich gut!
Und wenn dein Budget doch etwas höher ist, dann empfehle ich dir die Les Paul von Epiphone (625€)- einer Tochterfirma von Gibson, die sehr gute Gitarren herstellt, die günstiger sind als die Gibson-Brüder, aber ähnlich klingen.
Wenn du es dir leisten kannst, solltest du die Epiphone definitiv vor der Harley Benton E-Gitarre kaufen.
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Fender Stratocaster: Beste E-Gitarre für alles Mögliche
Die Fender Stratocaster, umgangssprachlich auch Strat genannt, ist eine E-Gitarre mit massivem Korpus (ohne Resonanzkörper), die in den 1950er Jahren von Leo Fender entworfen wurde und seit 1954 bis heute produziert wird.
Zusammen mit der Gibson Les Paul gilt sie aufgrund ihrer Beliebtheit und Verbreitung sowie ihres Einflusses auf die Musikszene als einer der besten E-Gitarren schlechthin.
Hinter der Schaffung einer neuen Gitarrenlinie, die an den Erfolg der Telecaster (später mehr dazu) anknüpfen sollte, stand das Bestreben von Fender, eine Gitarre zu schaffen, die sowohl technische (u. a. mehr Tonabnehmer und die Einführung des Vibratohebels) als auch gestalterische Innovationen (die Abkehr von der traditionellen Gitarrenform hin zu ergonomischeren Lösungen) mit sich bringen sollte.
Das Ergebnis ist ein revolutionäres Design: Dank ihrer innovativen Form, der Leichtigkeit des Instruments und dem leichteren Zugang zu den höchsten Tönen auf dem Griffbrett durch die spezielle ausgehöhlte Form der Schulter gilt die Stratocaster als die am weitesten entwickelte aller E-Gitarren zu dieser Zeit.
Der Klang ist brillant und sauber. Diese E-Gitarre ist sehr gut für „saubere“ Genres geeignet, wie z. Bsp. Funk, Reggae, Blues oder Surf-Musik.
1965 verwendeten George Harrison und John Lennon von The Beatles es für viele Stücke, darunter Nowhere Man.
Auch Eric Clapton trug enorm zur Popularität dieser E-Gitarre bei, da er sie fast ausschließlich verwendete.
Und erinnerst du dich an den Song „Smoke on the Water“ von Deep Purple? Dieser Gitarrenriff wurde auch mit einer Stratocaster gespielt!
Auch im Rock und in härteren Musikrichtungen hat diese Gitarre ihren Einsatz gefunden: Später wurde die Stratocaster durch den Gitarristen Jimi Hendrix bekannt, dessen Stil das Ausdruckspotenzial des Instruments erheblich erweiterte.
Jimi Hendrix war einer der berühmtesten linkshändigen Gitarristen, dementsprechend hatte seine Strat den Kabelanschluss, den Schalter und die Knöpfe auf der Oberseite statt auf der Unterseite.
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Die Stratocaster von Fender ist im Vergleich zur Les Paul leichter und ergonomischer. Der Klang hat aufgrund der Single-Coil Pickups weniger Sättigung, als der Sound der Humbucker der Les Paul.
Meiner Meinung nach machen diese Funktionen diese E-Gitarre flexibler in der Anwendung, da du im Nachhinein immer mehr Verzerrung hinzufügen, aber nicht wegnehmen kannst. Du kannst den Verstärker oder ein Distortion-Pedal benutzen, um die Gitarre richtig verzerrt klingen zu lassen.
Diese Gitarre kann ich wirklich jedem empfehlen – es sei denn, du machst wirklich nur harte Musik (Richtung AC/DC, Metallica usw.). Da wäre definitiv eine Les Paul besser.
Aber wenn du eine E-Gitarre willst, die einen besonders sauberen Sound liefert, aber auch fett und verzerrt klingen kann, dann ist eine Stratocaster definitiv die beste Wahl.
Fender selbst hat viele Modelle unter den Strats, die sich vor allem im Korpusmaterial unterscheiden.
Die Fender Player Plus Strat (959€) ist ein gutes Modell, was auch nicht allzu teuer ist. Diese E-Gitarre hat einen Erlekorpus, ein Ahornhals und ein Ahorngriffbrett.
Die Fender AV II 61 (2.199€) ist die teurere Version, die den klassischen Sound der 60er Jahren hat. Diese hat im Gegensatz zur ersten ein block verleimtes slab board Palisandergriffbrett – daher der Preis, unter anderem.
Wenn sie dir zu teuer sind, empfehle ich dir unbedingt eine E-Gitarre von Squier. Squier ist ein Tochterunternehmen von Fender, der günstige Brüder der klassischen Fender-Modelle baut – ähnlich wie bei Gibson und Epiphone.
Die Squier 40th Anniv. Strat ist eine sehr gute Gitarre für Anfänger und kostet nur 349€. Ich selber habe diese E-Gitarre sehr lange gehabt, und ganz ehrlich: Man braucht schon ein sehr guten Verstärker und sehr gute Mikrofone, um einen Unterschied zur originellen Fender Stratocaster überhaupt zu hören. Der Sound ist wirklich genial.
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Fender Telecaster: Beste E-Gitarre für Funk
Die Fender Telecaster, ursprünglich die Fender Broadcaster und oft einfach als Tele bezeichnet, ist ein E-Gitarrenmodell mit massivem Korpus, das seit 1951 von Fender produziert wird. Sie war die erste E-Gitarre von Fender, die erfolgreich auf dem Markt gebracht wurde, und gilt als Vorgängermodell der Stratocaster.
Die Fender Telecaster ist eine Gitarre mit zwei Single-Coil-Tonabnehmern, die mit einem 3-Positionen-Wahlschalter, einem Lautstärkeregler und einem Tonregler gesteuert werden.
Das Korpus aus Massivholz ohne Resonanzkörper (Solid Body) hebt unerwünschte Resonanzen vollständig auf und erhöht das Sustain der Saiten.
Der Steg ist fest, die Saiten werden darunter eingelegt. Der Hals, in der Regel aus Ahorn, mit einem Griffbrett aus Ahorn oder Palisander, ist mit dem Korpus verschraubt.
Die Telecaster ist eine vielseitige Gitarre: Sie kann von den Klängen einer Steel-Gitarre zu den warmen Tönen einer Blues-Gitarre wechseln und behält dabei ihren eigenen, wiedererkennbaren Klang, der sie in jeder Situation auszeichnet.
Diese Gitarre wurde vor allem durch Keith Richards bekannt, der sie oft live verwendete. Auch heute noch ist das Instrument wegen seiner Einfachheit bei vielen Country-, Blues- und Rockmusikern beliebt.
Die Gitarre ist relativ einfach, aber mit den 3 Positionen trotzdem sehr vielseitig. Der saubere Sound dieser E-Gitarre ist Synonym von „Twang“ in der Surfers-Musik oder Blues, und der verzerrte der vom klassischen Rock ’n’ Roll – schließlich wurden diese Musikrichtungen am Anfang mit der Telecaster meistens gespielt.
Der Klang ist der Stratocaster mit nur 2 eingeschalteten Pickups sehr ähnlich, aber doch ein wenig unterschiedlich. Ich würde sagen, die Telecaster ist etwas dumpfer und direkter im Klang.
Diese Gitarre ist für alle Arten von Musik geeignet – aber ich würde sie Leuten empfehlen, die hauptsächlich mit relativ wenig Verzerrung spielen. Hier kann die Telecaster wirklich glänzen und ihr Potenzial vollständig entfalten.
Die aktuell gängige Modelle von Fender sind die Fender AV II 51 TELE MN BTB (2.205€), mit einem Eschekorpus, und die Fender AV II 63 TELE RW WT3TB (2.164€), mit einem Erlekorpus. Beide haben den klassischen Telecaster Sound und klingen aus Erfahrung schön – ich freue mich immer, wenn Gitarristen mit Telecaster zu meinem Studio aufnehmen kommen.
Wenn dir die Fender-Modelle zu teuer sind, solltest du dir die Telecaster-Modelle von Squier ansehen. Die Squier Affinity Tele MN BB (229€) ist ein sehr gutes Modell, das dem Fender-Original in puncto Klang sehr nahekommt.
Natürlich ist die Verarbeitung hier und da billiger als die von Fender – aber für ein Zehntel des Preises kann man nicht meckern.
Gibson SG: Beste E-Gitarre für Hard-Rock Solos
Die Gibson SG ist eine Serie von E-Gitarren mit massivem Korpus, die von Gibson seit den 1960er Jahren hergestellt wird. Das „SG“ steht für „Solid Guitar“.
Diese Linie stellte einen Versuch dar, die Familie der legendären Gibson Les Paul zu erneuern (die im Laufe der Zeit erweitert worden war und Anfang der 1960er Jahre bereits eine breite Palette von Budget- und Profimodellen umfasste).
Vor allem, um auf das Aufkommen der Fender Stratocaster zu reagieren, deren Erfolg – vor allem wegen ihres leichten Korpus – stark zum Rückgang der Verkaufszahlen der Les Paul beigetragen hatte.
Das Ergebnis ist eine E-Gitarre mit dünnerem, stärker konturiertem Körper, mit doppeltem Cutaway.
Dadurch wurden nicht nur die oberen Bünde besser zugänglich, sondern auch die Hals-Körper-Verbindung wurde um drei Bünde nach außen verlegt.
Die einfachere Korpuskonstruktion senkte die Produktionskosten und damit auch den Verkaufspreis erheblich.
Jeder verbindet diese E-Gitarre sofort mit Angus Young, denn er hat sie wirklich weltweit berühmt gemacht. Diese Gitarre ist ein Synonym für AC/DC und ihren hardrockigen Sound!
Der Klang dieser E-Gitarre ist generell heller und mit mehr Höhen und Mitten als der Klang der Les Paul und eignet sich auch am besten für Hardrock. Durch die beiden Humbucker-Tonabnehmer ist der Sound von Anfang an schön gesättigt und klingt super verzerrt.
Aber auch für Blues oder Funk eignet sich diese elektrische Gitarre hervorragend – man kann die auch schön sauber spielen. Sie wird nicht so sauber wie eine Strato klingen, aber dafür hat sie einen volleren und kräftigeren Sound.
Andere berühmte Gitarristen, die die SG oft gespielt haben, waren Frank Zappa, Tony Iommi (Black Sabbath) oder Robbie Krieger (The Doors).
Die Hals-Körper Verbindung ist in dieser E-Gitarre beim 22. Bund – im Gegensatz zur Les Paul, die diese Verbindung im 16. Bund hat. Dadurch ist der Zugang zu den höheren Bunden bei der Gibson SG viel einfacher und angenehmer.
Die Gibson SG gibt es in einigen Ausführungen: Die Gibson SG Standard (1.499€) und die Gibson SG ´61 Standard (1.698€) sind die beliebtesten Modelle, die sich untereinander nur am Halsprofil unterscheiden. Beide haben den klassischen Korpus und Hals aus Mahagoni und ein Griffbrett aus Palisander, 2 Humbucker Tonabnehmer und 2 Volume- und Tonregler.
Wie du siehst, kosten beide deutlich weniger als die Les Paul Modelle – auch das ist ein gutes Argument dafür.
Diese E-Gitarren sind dir zu teuer? Kein Problem. Es gibt natürlich von Epiphone ein SG-Modell, nämlich die Epiphone SG Standard, die nur 448€ kostet.
Die Qualität ist, wie von Epiphone gewohnt, extrem gut und der Klang ist der Gibson-Gitarre sehr ähnlich – sie hat schließlich fast dieselben Eigenschaften (Hals und Korpus aus Magahoni), aber etwas günstigere Komponenten.
Und wenn du wirklich auf der Suche nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis bist, solltest du dir unbedingt die Harley Benton DC-580 CH Vintage Series ansehen, die nur 139 € kostet. Für diesen Preis kannst du kaum etwas falsch machen.
Epiphone Casino (Hollowbody E-Gitarre): Beste E-Gitarre für Jazz
Das ist eine etwas andere Art von E-Gitarren als die, die wir bisher gesehen haben. Halbresonanzgitarren (Semihollow Body) haben einen hohlen und größeren Korpus als Solid Body Gitarren (normale E-Gitarren).
Dadurch haben semihollow E-Gitarren weniger Sustain und klingen wärmer als Solid Body Gitarren. Halbresonanzgitarren sind anfälliger für Rückkopplungen, daher eignen sie sich nicht für High-Gain Genres.
Diese Gitarren nennt man auch umgangssprachlich Jazz-Gitarren, da sie meistens von Jazz-Gitarristen gespielt werden. Aber auch im Blues sind die öfters zu sehen.
Die Epiphone Casino (589€) ist eine klassische Halbresonanzgitarre, die von John Lennon bei den Beatles ab ca. 1965 fast ausschließlich gespielt wurde. Sie wird aufgrund tollen, sauberen Klangs sehr angepriesen.
Wie ich schon sagte, ist dies keine E-Gitarre für harte Rocksolos, sondern eher für einen sauberen, knackigen Sound, der sie zu einer sehr guten Wahl für Blues oder Jazz macht.
Die Epiphone Casino hat etwas mehr Sustain als andere Halbresonanzgitarre, was aber den kleinen Nachteil hat, dass sie anfälliger für Feedback ist.
Ich empfehle diese Gitarre definitiv jedem, der viel Jazz spielt. Und wenn du Blues oder Pop spielst und bereits eine Solid Body E-Gitarre hast und deinen Horizont mit neuen Sounds erweitern willst, ist dies ebenfalls eine sehr gute Wahl.
FAQ zum Thema E-Gitarre
Die E-Gitarre besteht aus den folgenden Teilen:
Die Kopfplatte, in der die Stimmmechaniken untergebracht sind: Sie sorgen dafür, dass die Saiten eine bestimmte Spannung (und damit eine bestimmte Tonhöhe) erreichen und die gewünschte Stimmung beibehalten. Bei Headless-Gitarren fehlt die Kopfplatte, und das Stimmsystem befindet sich am Steg oder am Korpus des Instruments.
Der Hals, an dem das Griffbrett befestigt ist, dessen Bünde in der Regel nach der gleich schwebenden Stimmung angeordnet sind und somit einen Mindestumfang von einem Halbton ermöglichen. Bei bundlosen (fretless) Instrumenten (weniger häufig bei Gitarren), die keine Metallbünde haben, kommt die Saite direkt mit dem Griffbrettmaterial in Kontakt.
Der Körper. Je nach dem mehr oder weniger wichtigen Vorhandensein von Tonkammern (und deren Funktionalität) sprechen wir von: Solid-Body-, Semi-Hollow- und Hollow-Body-Gitarren.
Der Steg, der am Korpus angebracht ist, kann fest oder tremoliert sein.
Magnetische Tonabnehmer (eins oder mehrere), die auf dem Korpus unter den Saiten angebracht sind, in der Regel vom Typ Einzelspule (Single Coil) oder Doppelspule (Humbucker), oder beides.
Die Saiten, meistens 6 und aus verschiedenen Materialien, wie Nylon oder Seiden.
Bei einer akustischen Gitarre wird der Resonanzkörper des Instruments durch die Schwingung der Saiten in Schwingung versetzt. Diese Resonanz verstärkt die von den Saiten erzeugten Schwingungen und überträgt sie auf die Umgebung.
Bei einer E-Gitarre hingegen erzeugen magnetische Tonabnehmer ein Magnetfeld in der Nähe der Saite. Er wird dann magnetisiert und verändert durch seine Schwingungen das Magnetfeld. Diese Schwingungen des resultierenden Magnetfelds bewirken eine Veränderung des Stromflusses durch die Spulen um den Pick-up. In diesen Spulen wird dann ein induzierter Strom erzeugt.
Dieses elektrische Signal, das die Eigenschaften der schwingenden Drahtsaite (Frequenz, Amplitude usw.) enthält, ist zu schwach. Es wird daher an einen Verstärker – ein Gitarrenverstärker – gesendet und erst nach einer entsprechenden Verstärkung an einen oder mehrere Lautsprecher weitergesendet.
Bevor das elektrische Signal den Verstärker erreicht, wird es oft durch einen oder mehrere Effekte bearbeitet, die seine Eigenschaften verändern, wie EQ´s oder Verzerrer.
Leichte E-Gitarren wiegen im Durchschnitt 3,2 bis 3,8 kg (z.B. Fender Stratocaster), während schwere E-Gitarren etwa 4,5 kg wiegen können (z.B. Gibson Les Paul). Das Gewicht variiert jedoch stark, je nach Korpusmaterial.
Das Konzept der E-Gitarre geht auf die Intuition von Adolph Rickenbacker zurück, der 1931 den ersten elektromagnetischen Tonabnehmer entwickelte (ein Gerät, das Saitenschwingungen in elektrische Impulse umwandeln kann) und begann, diese Technik auf normale akustische Instrumente anzuwenden, indem er eine Lap-Steel-Gitarre namens Frying Pan Guitar in zwei Modellen (A22 und A25) entwickelte.