Der Sub-Bass ist das, was man im Club oder im Auto in der Brust spürt, wenn ein Lied erklingt. Dieser Druck wird durch sehr tiefe Frequenzen erzeugt, zwischen 20Hz-80Hz.
Der Sub Bass wird mehr gefühlt als gehört und spielt gerade deshalb eine so wichtige Rolle in der Musik. Denn das ist es, was die Leute im Club zum Tanzen oder im Auto zum Kopfnicken bringt.
Das EQing deines Subbasses ist ein wesentlicher Bestandteil des Mixing-Prozesses. Ein gut abgestimmter Subbass kann das Fundament für deinen Mix bilden und ihm Kraft und Definition verleihen.
Die Frequenzen des Subbasses verstehen
Als Subbass-Frequenzen werden in der Regel die Frequenzen bezeichnet, die unterhalb von 80 Hz liegen. Diese Frequenzen bilden das Fundament deines Mixes und verleihen den Low-End Gewicht und Kraft. Allerdings können diese Frequenzen auch Probleme verursachen, wenn sie nicht richtig ausbalanciert sind.
Ein häufiges Problem ist, dass die Bassfrequenzen zu dröhnend werden und dein Mix dadurch matschig und undeutlich klingt. Alle anderen Instrumente rücken im Hintergrund, und am Ende hat man eigentlich nur Matsch.
Diese Frequenzen werden von Subwoofern – sehr großen Lautsprechern – wiedergegeben. Im Studio empfiehlt sich die Verwendung eines Subwoofers zusätzlich zu den Studiomonitoren, wenn viel mit Subbass-Frequenzen gearbeitet wird.
Sub Bass EQing für einen sauberen Mix
Der Trick beim Mischen der Subbass-Frequenzen besteht darin, die richtige Balance zwischen der Stärke und der Klarheit des Basses zu finden. Du möchtest, dass dein Sub Bass ein starkes Fundament für deinen Mix bildet, aber du möchtest auch vermeiden, dass er zu dröhnend oder undeutlich wird. Um dieses Gleichgewicht zu erreichen, kannst du eine Kombination aus EQ und Kompression verwenden.
Hochpassfilter auf die anderen Spuren
Das EQing mit einem Hochpassfilter anderer Spuren ist eine einfache Methode, dem Subbass im Mix mehr Raum zu geben. Benutze einen EQ auf anderen Spuren, um die tiefen Frequenzen herauszufiltern, die für diese anderen Instrumente wie Gitarre, Klavier, Snare oder Gesang nicht wichtig sind.
So lässt du Platz im Mix für den Subbass – und der Low-End-Bereich wird nicht matschig und undeutlich.
Allerdings sollte man es mit dem Hochpassfilter nicht übertreiben und immer darauf achten, dass der Klang dieser Spuren natürlich bleibt und nicht dünner wird – man sollte nur so viel wegnehmen, wie man wirklich nicht braucht.
Tiefpassfilter
Der Sub Bass, wie zum Beispiel eine 808, kann auch Informationen im mittleren Frequenzbereich haben (sog. Obertöne), und diese können mit anderen Instrumenten, wie z.B. einem Klavier oder einer Gitarre, etwas kollidieren.
Wenn das der Fall ist, kannst du diese Frequenzen ganz einfach mit einem EQ reduzieren oder ganz entfernen. Aber Vorsicht: Manchmal sind es genau diese Frequenzen, die z.B. eine 808 richtig fett klingen lassen und den Sub-Bass auch in kleineren Boxen hörbar machen.
Deshalb würde ich eher empfehlen, zuerst zu versuchen, diese Frequenzen mit einem Bell-EQ zu reduzieren, bis man merkt, dass der Low-Mid-Bereich etwas entlastet wird. Wenn das immer noch nicht reicht, dann kann man einen Tiefpass-EQ nehmen und alles herausfiltern.
Kompression des Sub Basses
Ich empfehle auch sehr, mit Sidechain-Kompression zu arbeiten. Damit kannst du kollidierende Instrumente gut voneinander trennen, ohne den Sub-Bass mit dem EQ verändern zu müssen.
So kannst du deine wertvollen Low-Mids behalten und gleichzeitig Kick und Subbass im Mix sauber trennen.
Der Sidechain-Kompressor sollte beim Subbass immer dann einsetzen, wenn die andere kollidierende Spur (meistens der Kick) spielt. Der Kompressor sollte eine sehr kurze Attack-Zeit haben, um sicherzustellen, dass er mit den ersten Transienten des Kicks zu arbeiten beginnt.
Die Release-Zeit kann dann nach Geschmack angepasst werden – manchmal sind lange Release-Zeiten schön, um ein Pumpen-Effekt zu erzeugen. Aber manchmal braucht man kurze Release-Zeiten, damit der Sub-Bass schnell wieder da ist.
Diese Technik ist übrigens das A und O für Trap-Produzenten, die mit Kick Drums und 808-Samples arbeiten, da diese beiden Spuren immer im unteren Frequenzbereich kollidieren. So bleiben die schnellen ersten Transienten der Bassdrum erhalten, die den Beat einleiten, gefolgt von einem dröhnenden 808, der den gesamten Subbassbereich ausfüllt.
Overdrive zur Verbesserung der Hörbarkeit bei kleinen Lautsprechern oder Handys
Ein häufiges Problem bei der Produktion von Liedern mit vielen Informationen in den sehr tiefen Frequenzen ist, dass genau diese wichtigen Elemente fehlen, wenn man das Lied auf kleinen Monitoren oder über Mobiltelefone hört, was heutzutage viele Leute tun.
Ein Trick, um genau das zu vermeiden: Verwende Overdrive oder Saturation auf deine Bass-Spur, um Obertöne im Low-Mid Bereich zu erzeugen. Ich verwende gerne Soundtoys Decapitator dafür – das Plugin ist wirklich genial. Aber jedes andere Saturation/Overdrive/Distortion Plugin reicht auch dafür.
Konzentriere dich dabei auf den Bereich um 500-700 Hz (bei den meisten Saturation-Plugins kann man die Overdrive-Frequenzen wählen). Achte aber immer darauf, dass die neu entstandenen Obertöne nicht mit anderen Spuren kollidieren.
Weiterlesen: Die besten Audio-Interfaces für Musikproduzenten