Was ist eine Tonleiter?
In der Musiktheorie ist eine Tonleiter eine Folge von Tönen innerhalb einer Oktave, bei der der letzte Ton eine Wiederholung des ersten Tons genau eine Oktave höher ist. Tonleitern können aufsteigend (die Töne gehen von unten nach oben) oder absteigend (die Töne gehen von oben nach unten) sein.
Es gibt verschiedene Tonleitern, die sich durch bestimmte Intervalle zwischen den einzelnen Tönen auszeichnen. In der modernen westlichen Musik haben Tonleitern immer Ganzton- und Halbtonintervalle als Stufen innerhalb der Tonleiter. Je nachdem, auf welcher Stufe sich die Halbtonintervalle befinden, erhält die Tonleiter einen anderen Charakter und einen anderen Namen. Die in der westlichen Musik am häufigsten verwendeten Tonleitern sind die Durtonleiter und die Molltonleiter.
Intervalle bezeichnen den Tonhöhenabstand (Pitch) zwischen zwei Tönen. Sie bilden die Grundlage für Tonleitern und Akkorde. Da es in unserem Notensystem 12 verschiedene Töne gibt, gibt es auch 12 Intervalle. Für das Verständnis von Tonleitern sind zunächst zwei Intervalle wichtig: der Halbton und der Ganzton.
Mehr dazu erfährst du in meinem ausführlichen Artikel über Intervalle und ihre Namen.
Jede Tonleiter hat einen Grundton (auch Tonika genannt). Er gibt der Tonleiter ihren Namen und ist der erste Ton. Wenn du also eine A-Moll-Tonleiter spielst, ist der erste Ton immer ein A.
Betrachten wir als Beispiel die beiden gebräuchlichsten Tonleitern in der westlichen Musik, C-Dur und A-Moll. Sie sind so beliebt, weil sie am einfachsten zu spielen sind, da sie keine Vorzeichen in seiner Tonart haben.
Die C-Dur-Tonleiter besteht aus den Tönen C, D, E, F, G, A und H. Dementsprechend sind die Intervalle innerhalb der Tonleiter wie folgt: Ton – Ton – Halbton – Ton – Ton – Ton – Halbton
Die A-Moll-Tonleiter besteht aus den gleichen Tönen, aber in anderer Reihenfolge: A, H, C, D, E, F, G. Die Intervalle sind dementsprechend wie folgt: Ton – Halbton – Ton – Ton – Halbton – Ton – Ton
Geschichte von Tonleitern
Die Geschichte der Tonleitern in der Musik reicht weit in die Antike zurück und hat sich über Jahrtausende in vielen Kulturen der Welt entwickelt. Das antike Griechenland ist oft unser erster Halt, wenn wir über die Anfänge der Musiktheorie nachdenken. Hier experimentierten Philosophen wie Pythagoras mit mathematischen Beziehungen zwischen Tönen.
Sie sprachen von „Tetrachorden“, Vierklänge, die die Grundlage ihrer musikalischen Theorien bildeten. Diese Tetrachorde dienten als Bausteine für größere musikalische Systeme und legten den Grundstein für spätere musikalische Entwicklungen.
Im Mittelalter, einer Zeit der Ausbreitung des Christentums und der Entstehung des gregorianischen Gesangs, begann die Kirche, ihre eigenen musikalischen Modi zu entwickeln. Diese klerikalen Modi waren die Vorläufer unserer modernen Tonleitern, die in der Renaissance und im Barock weiter standardisiert wurden. Damals hießen sie noch Ionische und Äolische Tonleiter, waren aber mit unseren heutigen Dur- und Molltonleitern identisch.
In diesen Epochen wurde auch die gleichstufigen Stimmung eingeführt, eine Neuerung, die den Aufstieg des modernen Klaviers begünstigte und das Spiel in verschiedenen Tonarten erleichterte.
Die westliche Tradition ist aber nur ein Teil der Geschichte der Tonleitern. Kulturen auf der ganzen Welt haben ihre eigenen musikalischen Systeme entwickelt, von den Ragas in der indischen Musik über die Pentatonik in der chinesischen Tradition bis hin zu den Maqams in der arabischen Welt.
In der Moderne, insbesondere im 20. Jahrhundert, kam es mit dem Aufkommen von Genres wie Jazz und elektronischer Musik zu einer Neubewertung und innovativen Verwendung von Tonleitern. Obwohl es schwierig ist, den genauen Ursprung der Tonleitern zu bestimmen, ist ihre tief in der menschlichen Kultur verwurzelte Geschichte unbestreitbar.
Aufbau einer heptatonischen Tonleiter
In der westlichen Musik haben die heptatonischen Skalen die größte Bedeutung. Sie bestehen aus 7 Tönen, daher der Name („hepta“ ist griechisch und bedeutet sieben). In der Regel werden jedoch acht Töne gespielt, wobei der achte Ton der gleiche ist wie der erste, aber eine Oktave höher liegt.
Insgesamt hat eine heptatonische Tonleiter 5 Ganztonschritte und 2 Halbtonschritte. Je nachdem, wo die einzelnen Intervalle liegen, hat die Tonleiter einen anderen Modus. Zum Beispiel hat die Molltonleiter die Halbtonschritte zwischen der zweiten und dritten Stufe und zwischen der fünften und sechsten Stufe, während die Durtonleiter die Halbtonschritte zwischen der dritten und vierten Stufe und zwischen der siebten und achten Stufe hat.
Hier sind die 7 gängigen heptatonischen Tonleitern (auch bekannt als Kirchentonleiter):
- Ionisch (Natürliches Dur): Dies ist die gewöhnliche Durtonleiter. Zum Beispiel: C-D-E-F-G-A-H-C
- Dorisch: Eine Molltonleiter mit einem übermäßigen 6. Ton. Zum Beispiel: D-E-F-G-A-H-C-D
- Phrygisch: Eine Molltonleiter mit einem verminderten 2. Ton. Zum Beispiel: E-F-G-A-H-C-D-E
- Lydisch: Eine Durtonleiter mit einem übermäßigen 4. Ton. Zum Beispiel: F-G-A-H-C-D-E-F
- Mixolydisch: Eine Durtonleiter mit einem verminderten 7. Ton. Zum Beispiel: G-A-H-C-D-E-F-G
- Äolisch (Natürliches Moll): Dies ist die gewöhnliche Molltonleiter. Zum Beispiel: A-H-C-D-E-F-G-A
- Lokrisch: Eine Molltonleiter mit einem verminderten 2. und 5. Ton. Zum Beispiel: H-C-D-E-F-G-A-H
Diese sieben Tonleitern sind Modi der Diatonik und werden häufig in der westlichen Musik verwendet. Es gibt allerdings viele andere heptatonische Skalen in verschiedenen Musikkulturen und -traditionen auf der ganzen Welt. In einigen Musiksystemen können Mikrotonalitäten oder komplexere Intervallstrukturen (übermäßige Sekunden) verwendet werden, um einzigartige heptatonische Muster zu erzeugen.
Natürliche Dur-Tonleiter
➔ Hier geht es zum ausführlichen Artikel über Dur-Tonleitern
Durtonleiter sind die wichtigsten Tonleitern überhaupt. Sie werden im Musik- und Instrumentalunterricht immer zuerst gelernt, da sie die Grundlage für viele harmonische Strukturen bilden. Die Intervallstruktur einer Dur-Tonleiter ist: Ganzton – Ganzton – Halbton – Ganzton – Ganzton – Ganzton – Halbton
Die Durtonleiter kann ausgehend vom Ton C durch Spielen aller Stammtöne (weiße Tasten auf dem Klavier) gebildet werden. Das heißt, ausgehend vom Ton C ergibt die Tonfolge C-D-E-F-G-A-H-C die C-Dur-Tonleiter.
In der Musiktheorie sind die Dur-Tonleitern für ihre „glücklichen“ oder „positiven“ Klangqualitäten bekannt und eignen sich daher sehr gut für fröhliche Lieder.
Natürliche Moll-Tonleiter
Molltonleitern sind neben den Durtonleitern die zweitwichtigste Art von Tonleitern in der westlichen Musiktheorie. Sie haben eine charakteristische Intervallstruktur, die ihnen einen „traurigeren“ oder „dunkleren“ Klang verleiht als den „helleren“ oder „fröhlicheren“ der Durtonleitern.
Es gibt verschiedene Arten von Moll-Tonleitern, aber die häufigste und bekannteste ist die natürliche Moll-Tonleiter. Die Intervallstruktur der natürlichen Moll-Tonleiter ist: Ganzton – Halbton – Ganzton – Ganzton – Halbton – Ganzton – Ganzton
Spielt man alle Stammtöne von A aus, so erhält man die natürliche A-Moll-Tonleiter, die weder b’s noch Kreuze enthält: A-H-C-D-E-F-G-A
Dorische Tonleiter
Die dorische Tonleiter ist eine der sieben Kirchentonarten (oder Modi) der diatonischen Skala, die nicht so häufig verwendet wird wie die Dur- oder Molltonleiter, aber einen einzigartigen Charakter besitzt. Die dorische Tonleiter hat folgende Intervallstruktur:
Ganzton – Halbton – Ganzton – Ganzton – Ganzton – Halbton – Ganzton
In der modernen Musik wird die dorische Tonleiter oft als Molltonleiter mit einer großen Sexte bezeichnet. Wenn wir die dorische Tonleiter von D aus betrachten (da sie in dieser Tonlage keine Kreuze oder Bs enthält), sieht sie wie folgt aus: D – E – F – G – A – H – C – D.
Ein wesentliches Merkmal der dorischen Tonleiter im Vergleich zur natürlichen Molltonleiter ist das Vorhandensein des übermäßigen sechsten Grades. Dadurch erhält sie eine etwas weniger „traurige“ Klangfarbe als die natürliche Molltonleiter.
Die dorische Tonleiter wird oft als etwas „jazziger“ oder „cooler“ als die natürliche Molltonleiter empfunden. Sie wird in vielen Musikstilen verwendet, insbesondere in Jazz, Fusion und Rock, und kann eine interessante Alternative zur traditionellen Molltonleiter darstellen.
Phrygische Tonleiter
Die phrygische Tonleiter ist auch einer der sieben Modi der diatonischen Skala in der westlichen Musiktheorie. Dieser Modus ist besonders für seinen charakteristischen verminderten zweiten Ton bekannt, der ihm einen exotischen oder „orientalischen“ Klang verleiht.
Die Intervallstruktur der phrygischen Tonleiter ist: Halbton – Ganzton – Ganzton – Ganzton – Halbton – Ganzton – Ganzton
Wenn man von E aus beginnt und nur die weißen Tasten eines Klaviers verwendet, ergibt die Folge der Töne E-F-G-A-H-C-D-E die E-phrygische Tonleiter.
Die phrygische Tonleiter wird häufig in verschiedenen Musikstilen verwendet, speziell im Flamenco und in der orientalischen Musik, um einen dunklen, geheimnisvollen oder exotischen Klang zu erzeugen. Die verminderte zweite Stufe verleiht der phrygischen Skala eine Spannung und Dramatik, die sie von anderen Modi unterscheidet.
Lydische Tonleiter
Wenn man von F aus beginnt und nur die weißen Tasten eines Klaviers verwendet, ergibt die Folge der Töne F-G-A-H-C-D-E-F die F-lydische Tonleiter. Ihr charakteristisches Merkmal ist der übermäßige vierte Grad, der dieser Tonleiter einen unverwechselbar „schwebenden“ oder „ätherischen“ Klang verleiht.
Die Intervallstruktur der lydischen Tonleiter ist: Ganzton – Ganzton – Ganzton – Halbton – Ganzton – Ganzton – Halbton
Die lydische Tonleiter wird oft verwendet, um in der Musik einen traumhaften, himmlischen oder mystischen Klang zu erzeugen. Dies ist vor allem auf den übermäßigen vierten Ton zurückzuführen, der die typische Struktur der Durtonleiter durchbricht und einen unerwarteten und auffälligen Klang erzeugt. In vielen Kontexten, insbesondere in der Film- und Fernsehmusik, kann die lydische Tonleiter verwendet werden, um Gefühle des Staunens, der Verzauberung oder der Erhabenheit zu erzeugen.
Mixolydische Tonleiter
Die mixolydische Tonleiter ist eine besondere Art von Durtonleiter mit der Besonderheit des verminderten siebten Grades, was sie von der herkömmlichen Dur-Tonleiter unterscheidet.
Die Intervallstruktur der mixolydischen Tonleiter ist: Ganzton – Ganzton – Halbton – Ganzton – Ganzton – Halbton – Ganzton
Wenn man von G aus beginnt und nur die weißen Tasten eines Klaviers verwendet, ergibt die Folge der Töne G-A-H-C-D-E-F-G die G-mixolydische Tonleiter.
Die mixolydische Tonleiter wird oft mit einem „bluesigen“ Klang in Verbindung gebracht, da die verminderte Septime dem Klang eine gewisse Melancholie und „Dreckigkeit“ verleiht, die sich von der reinen Durtonleiter unterscheidet. Daher wird diese Skala im Blues gerne in vielen Gitarrensolos verwendet, da sie immer genau den Tönen der Dominante der Tonart entspricht (daher auch die Bezeichnung dominante Tonleiter).
Lokrische Tonleiter
Die lokrische Tonleiter, oder der lokrische Modus, ist der siebte und letzte der Modi der diatonischen Skala in der westlichen Musiktheorie. Der lokrische Modus ist besonders bemerkenswert, weil er der einzige diatonische Modus mit einer verminderten Quinte (Tritonus) ist. Dieser Ton verleiht ihm einen besonders dissonanten und unsicheren Klang.
Die Intervallstruktur der lokrischen Tonleiter ist: Halbton – Ganzton – Ganzton – Halbton – Ganzton – Ganzton – Ganzton
Beginnt man beim Ton H und verwendet nur die weißen Tasten eines Klaviers, so ergibt die Tonfolge H-C-D-E-F-G-A-H die lokrische Tonleiter von H.
Wegen ihres instabilen Klanges wird die lokrische Tonleiter selten als Grundlage für ganze Musikstücke verwendet. Sie wird jedoch in bestimmten jazzigen oder experimentellen Kontexten verwendet, insbesondere wenn ein besonders spannungsgeladener oder „dunkler“ Klang erwünscht ist. Die verminderte Quinte (Tritonus) ist eines der dissonantesten Intervalle in der Musik, was dem lokrischen Modus seinen einzigartigen, düsteren Charakter verleiht.
Hier sind alle Kirchentonleitern übereinander gelegt, um einen Überblick über die Halbtonschritte der einzelnen Skalen zu geben:
Pentatonische Tonleiter
➔ Hier geht es zum ausführlichen Artikel über pentatonische Tonleiter
Pentatonische Tonleitern sind fünftönige Skalen, die in vielen Musikkulturen der Welt verwendet werden. Sie haben oft eine einfachere und offenere Klangqualität, und da sie weniger Töne enthalten, vermeiden sie viele der harmonischen und melodischen Komplexitäten der heptatonischen Skalen. Daher erzeugen sie keine Spannung und damit auch kein Bedürfnis nach Auflösung.
In der westlichen Musik sind vor allem zwei Arten von pentatonischen Tonleitern weit verbreitet: die Dur-Pentatonik und die Moll-Pentatonik.
Pentatonische Durtonleiter: Diese Tonleiter wird aus den Tönen 1, 2, 3, 5 und 6 der diatonischen Durtonleiter gebildet. Beispiel in C-Dur: C-D-E-G-A.
Sie wird häufig in der Volksmusik, der Country-Musik und anderen Genres verwendet, die einen einfacheren und melodiöseren Ansatz bevorzugen.
Pentatonische Molltonleiter: Diese Tonleiter wird aus den Tönen 1, 3, 4, 5 und 7 der diatonischen Molltonleiter gebildet. Beispiel in A-Moll: A-C-D-E-G
Die Moll-Pentatonik, oft mit einem zusätzlichen „Blues-Ton“ (der Halbton zwischen dem 4. und 5. Grad), ist besonders in der Blues- und Rockmusik weit verbreitet und bildet die Grundlage für viele Gitarrensoli in diesen Genres.
Zigeunertonleiter
Der Begriff „Zigeunertonleiter“ wird häufig verwendet, um eine Gruppe von Tonleitern zu beschreiben, die charakteristische Klänge erzeugen, die mit der Romani-Musik in Verbindung gebracht werden. Sie zeichnen sich vor allem durch übermäßige Sekundschritte aus, die ihnen einen einzigartigen Charakter verleihen. Sie werden vor allem im spanischen Flamenco und in der arabischen Musik verwendet.
Es gibt verschiedene Tonleitern, die unter dem Begriff „Zigeunertonleiter“ fallen können, aber zwei der bekanntesten sind die Zigeuner-Moll und die Zigeuner-Dur.
Zigeuner-Moll
Die Zigeuner-Moll-Tonleiter, auch bekannt als ungarische Tonleiter, besteht aus einer einfachen Molltonleiter mit erhöhter vierter und siebter Stufe. Dadurch ergeben sich folgende Intervallschritte: Ganzton – Halbton – 1½-Ton – Halbton – Halbton – 1½-Ton – Halbton.
Auf A wären das die Noten A – H – C – Dis – E – F – Gis – A. Die zwei übermäßige Sekunden erzeugen einen besonderen orientalischen Charakter.
Ein gutes Beispiel für die Zigeuner-Moll-Tonleiter ist das Stück „Musterion“ von Joe Satriani, in dem die Gitarre ein Solo über diese Tonleiter spielt.
Zigeuner-Dur
Die Zigeuner-Dur-Tonleiter wird auch arabische Tonleiter genannt, da sie vor allem in der arabischen Musik vorkommt. Sie besteht aus einer einfachen Durtonleiter mit verminderten zweiten und sechten Grad. Dadurch entstehen große Sekunden zwischen dem zweiten und dritten Grad und zwischen den sechsten und siebten Grad.
Die Intervallschritte sind wie folgt: Halbton – 1½-Ton – Halbton – Ganzton – Halbton – 1½-Ton -Halbton. Auf C wären das die Noten C – Des – E – F – G – As – H- C.
Diese Skala ist sehr gut in dem Lied „Gates of Babylon“ von Rainbow zu hören, das dadurch auch eine sehr exotische Note erhält:
Tonleiter lernen
Das Erlernen von Tonleitern ist ein grundlegender Teil der musikalischen Ausbildung und bietet viele Vorteile, egal auf welchem Niveau du dich als Musiker befindest. Sie werden dir helfen, deine Kompositionen auf ein höheres Niveau zu bringen, weil du dann verschiedene Skalen in deinen Akkordfolgen verwenden kannst, wenn du weißt, wo und wie.
Warum sollte man Tonleitern lernen?
Gerade als Anfänger versteht man oft nicht so recht, warum man im Musikunterricht die verschiedenen Tonleitern lernen soll. Auch wenn der Nutzen nicht sofort ersichtlich ist, bringt ein Grundwissen über Tonleitern enorme Vorteile mit sich.
- Technik und Fingerfertigkeit: Regelmäßiges Üben von Tonleitern verbessert die Fingerfertigkeit und die Technik auf dem Instrument, egal ob Tasten-, Blas- oder Streichinstrument.
- Musiktheorie verstehen: Tonleitern bilden die Grundlage für Harmonien, Akkordstrukturen und viele Melodien. Das Verständnis von Tonleitern hilft dir, Musik im Zusammenhang zu sehen und dieses Wissen später auf deine eigenen Kompositionen zu übertragen.
- Intonation und Gehörbildung: Für Sänger und Instrumentalisten ist es wichtig, Tonhöhen richtig zu treffen. Das Üben von Tonleitern fördert die Genauigkeit der Intonation.
- Improvisation: Wenn man die Struktur von Tonleitern versteht, fällt es leichter, Melodielinien und Phrasen zu improvisieren, besonders in Genres wie Jazz, Blues und Rock. Denn du weißt, welche Skalen du wann ausprobieren kannst, ohne dass die Töne „falsch“ oder „unpassend“ klingen.
- Vielseitigkeit: Die Kenntnis verschiedener Tonleitern, insbesondere exotischer Skalen, erweitert dein musikalisches Vokabular und ermöglicht dir, in verschiedenen Stilen und Genres zu spielen und dabei kreativ und ideenreich zu bleiben.
Wie kann man Tonleitern am besten üben?
Man braucht eine Mischung aus Geduld, Strategie und Kreativität. Versuche am Anfang, die Töne der Tonleiter langsam von unten nach oben und von oben nach unten auf deinem Instrument zu spielen. Die Geschwindigkeit kann später immer noch gesteigert werden, aber zunächst ist es wichtig, jeden Ton sauber und korrekt zu spielen.
Die Verwendung eines Metronoms, eines zeitlichen Leiters, kann Wunder wirken, um einen gleichmäßigen Rhythmus beizubehalten. Es lohnt sich auch, verschiedene Fingersätze zu studieren, besonders auf Tasteninstrumenten, um die effizientesten Bewegungen für jede Tonleiter zu finden.
Abwechslung ist auch wichtig, um Langeweile zu vermeiden. Das Üben in verschiedenen Oktaven oder das Experimentieren mit verschiedenen Mustern und Sequenzen kann das Üben sowohl herausfordernd als auch unterhaltsam machen. Schließlich sollte das Lernen nie isoliert von der Anwendung erfolgen. Ich empfehle immer, Stücke oder Lieder zu spielen, die die neu erlernte Tonleiter verwenden, um das Gelernte in einen echten musikalischen Kontext zu stellen.
Wie in vielen Bereichen des Lebens zahlt sich auch in der Musik regelmäßiges Üben und Engagement aus. Das Erlernen von Tonleitern mag anfangs eine schwierige Aufgabe sein, aber die Belohnung in Form von technischer Brillanz, musikalischem Verständnis und kreativem Ausdruck ist jede investierte Zeit wert.