Die 8 besten Chorus-Pedale für Gitarristen und Produzenten

Chorus-Pedale waren in den 80er Jahren besonders beliebt und Legenden wie Kurt Kobain oder John Frusciante machten sie in den 90er Jahren noch populärer. Heute sind sie immer noch sehr beliebt, sowohl in Studios als auch auf Bühnen auf der ganzen Welt.
Inhaltsverzeichnis

Die Ursprünge des Chorus-Effekts gehen auf Versuche zurück, den Klang von Saiteninstrumenten zu reproduzieren oder zu verstärken. Frühe Versionen des Effekts wurden durch das gleichzeitige Abspielen identischer Audiosignale mit leicht unterschiedlicher Verzögerung und/oder Pitch erreicht. Also wie ein Delay mit extrem kurzen Verzögerungszeiten. Dadurch entstand eine Art Doppeleffekt, der den Eindruck erweckte, mehrere Instrumente würden gleichzeitig spielen.

Die eigentliche Erfindung des Chorus-Pedals, wie wir es heute kennen, kam mit dem Aufkommen kompakter elektronischer Schaltungen auf Halbleiterbasis. Die erste Anwendung eines Chorus-Effekts war 1975 der Gitarrenverstärker Roland Jazz-Chorus, der erstmals einen eingebauten Chorus-Effekt besaß. Ein Jahr später kam das erste und bekannteste Chorus-Pedal auf den Markt, das Boss CE-1 Chorus Ensemble (ebenfalls von Roland, da die Marke Boss auch Roland gehört).

In den 1980er Jahren wurde der Chorus-Effekt sehr populär. Mit ihm konnte man breite, modulierende und experimentelle Klänge erzeugen, die besonders in der Pop- und Rockmusik sehr beliebt waren. Künstler und Bands wie The Police, The Cure und später Nirvana verwendeten Chorus-Pedale, um ihren Gitarrensounds Charakter und Tiefe zu verleihen.

Da das Angebot heutzutage so groß ist, haben wir in diesem Artikel die besten Chorus-Pedale aufgelistet, um dir die Auswahl zu erleichtern.

Kurz und knapp: Welches Chorus-Pedal ist das Beste?

Diese Frage ist sehr subjektiv, da jedes Chorus-Pedal etwas anders klingt und jeder seinen eigenen Geschmack hat.

Meiner Meinung nach hat das Electro Harmonix Small Clone den besten Sound für die E-Gitarre – außerdem ist es günstig und einfach zu bedienen.

Für etwas mehr Geld sind die beiden Boss-Pedale Boss DC-2w und Boss CE-2w die besten Optionen. Diese Pedale (oder ihre Vorgängerversionen) wurden bei unzähligen Aufnahmen verwendet, was eigentlich beweist, dass sie wirklich gut sind.

Wenn du ein digitales Chorus-Pedal bevorzugst (diese sind flexibler und bieten mehr Einstellmöglichkeiten), ist der TC Electronic Corona Chorus die beste Wahl.

Electro Harmonix Small Clone

Electro Harmonix Small Clone
Electro Harmonix Small Clone
SPEZIFIKATIONEN

Parameter: Rate, Depth

Eingänge/Ausgänge: Mono-Eingang, Mono-Ausgang

Bypass: True Bypass

Analog/Digital: Analog

WAS SPRICHT DAFÜR?
  • Legendärer Sound von Kurt Cobain/Nirvana
  • Sehr einfach einzustellen
  • Unglaublich gutes Preis-/Leistungsverhältnis
WAS SPRICHT DAGEGEN?
  • Nicht so flexibel wie andere Modelle

An erster Stelle des Vergleiches kommt der – meiner Meinung nach – beste Chorus-Pedal aller Zeiten, der Electro Harmonix Small Clone. Dieses arbeitet 100% analog (er erzeugt den Chorus-Effekt, indem das Signal um wenige Millisekunden verzögert wird und wieder mit dem Originalsignal gemischt wird) und ist relativ simpel – er hat nur einen Regler und einen Schalter.

Mit dem Regler „Rate“ wird die Modulationsgeschwindigkeit des Chorus eingestellt. Mit dem „Depth“-Regler bestimmt man, wie stark/tief der Effekt moduliert. Damit kann man schon sehr viele verschiedene Sounds erzeugen!

Dieses Chorus-Pedal wurde besonders populär, weil Kurt Kobain ihn benutzte. Das Intro des weltbekannten Songs von Nirvana „Come as you are“ wurde mit genau diesem Pedal gespielt. Wenn man den Rate-Regler aus ungefährt 11:00 einstellt und den „Depth“-Schalter in der oberen Position schaltet (also auf maximum) erhält man genau diesen Klang.

Ansonsten klingt dieses Chorus-Pedal wundervoll. Bei geringen bis mittelmäßigen Raten klingt die Gitarre noch relativ natürlich und harmonisch, wenn man die Rate aufdreht wird der Klang schon eher außerirdisch, weil der Chorus sehr schnell moduliert.

Ich selbst besitze das Pedal seit 5 Jahren und kann wirklich sagen, dass es keine Wünsche offen lässt. Sowohl für die E-Gitarre als auch als Mixing-Effekt hat mich das Pedal noch nie enttäuscht – es liefert immer einen super Sound. Meiner Meinung nach klingt es viel besser als jedes Plugin! Und für so einen tollen Effekt finde ich den Preis von 95€ fast schon lächerlich.

Boss CE-2w

Boss CE-2w
Boss CE-2w
SPEZIFIKATIONEN

Parameter: Rate, Depth, Moduswahl

Eingänge/Ausgänge: Mono-Eingang, Stereo-Ausgang

Bypass: Buffered

Analog/Digital: Analog

LINK

Boss CE-2w (248€)

WAS SPRICHT DAFÜR?
  • Sehr vielseitig, da zwei Chorus-Modi und ein Vibrato-Modus zur Verfügung stehen
  • Der gleiche Sound wie der des legendären Roland JC-120
WAS SPRICHT DAGEGEN?
  • Vergleichsweise teuer

Das Boss CE-2 war der Nachfolger des ersten Chorus-Pedals überhaupt, des Boss CE-1. Das CE-2w kombiniert diese beiden legendären Pedale in einem einzigen Gerät. Man bekommt also den legendären Chorus des Roland Jazz Chorus 120, den man auf so vielen Aufnahmen der 80er Jahre gehört hat, zusammen mit dem Vibrato-Effekt dieses Amps. Und dazu den modernen Sound des Boss CE-2!

Mit dem Schalter in der Mitte können die drei verschiedenen Modi des CE-2w angewählt werden: Standard (Klang des CE-2), CE-1 Chorus (Chorus-Effekt des CE-1/JC-120) oder CE-1 Vibrato (Vibrato-Effekt des CE-1 (JC-120)). Alle drei Effekte klingen großartig: Der Chorus- und der Vibrato-Effekt des CE-1 klingen beide eher „vintage“ und wie der bekannte Roland Jazz-Chorus 120, allerdings mit besseren und klareren Höhen. Das CE-2 klingt etwas moderner und moderater als das CE-1.

Ansonsten hat auch dieses Pedal nur zwei Regler, Rate und Depth. Damit kann man aber in jedem der drei Modi eine Menge Sounds erzeugen. Von Metallica über U2 bis hin zu den Red Hot Chilli Peppers – mit diesem Pedal kann man den Sound mehrerer musikalischer Epochen perfekt nachahmen.

Auch dieses Chorus-Pedal arbeitet 100% analog mit Bucket-Brigade-Komponenten, ähnlich wie analoge Delays. Letztendlich ist ein analoger Chorus auch ein Delay, allerdings mit sehr kurzen Verzögerungszeiten. Das ergibt natürlich – im Vergleich zu digitalen Chorus-Effekten – einen wärmeren Vintage-Sound.

Der Preis ist für ein Chorus-Pedal relativ hoch, aber dieses kleine Biest enthält ja auch 2 verschiedene Pedale und insgesamt 3 Modi – dafür ist der Preis also angemessen.

MXR M 234 Analog Chorus

MXR M 234 Analog Chorus
MXR M 234 Analog Chorus
SPEZIFIKATIONEN

Parameter: Level, Rate, Depth, Low, High

Eingänge/Ausgänge: Mono-Eingang, Stereo-Ausgang

Bypass: True Bypass

Analog/Digital: Analog

LINK

MXR M 234 (139€)

WAS SPRICHT DAFÜR?
  • Viele verschiedene Klänge sind aufgrund der vielen Parameter möglich
  • Günstig
  • Schöner, warmer Klang
WAS SPRICHT DAGEGEN?

Das MXR M 234 ist ein weiterer Klassiker unter den analogen Chorus-Pedalen, die auf Bucket Brigade-Schaltungen basieren. Dieses Pedal ist sehr kompakt, bietet aber dennoch umfangreiche Möglichkeiten zur Klanggestaltung.

Neben den üblichen Reglern für Level (Lautstärke des Chorus-Effekts), Rate (Modulationsgeschwindigkeit) und Depth (Modulationsintensität) bietet das MXR M 234 einen 2-Band-EQ mit Reglern für Höhen und Tiefen. Damit lassen sich viele verschiedene Chorus-Sounds erzeugen – von dunkel bis hell.

So kann dieses Pedal z.B. die Sounds der beiden verschiedenen Chorus-Modi des Boss CE-2w perfekt imitieren, wenn man den EQ entsprechend einstellt. Sehr praktisch ist auch der „Level“-Regler, mit dem sich das Verhältnis von Chorus- und Originalsignal perfekt einstellen lässt.

Dieses Pedal kann in Mono (mit einem Gitarrenverstärker) oder in Stereo (mit zwei Gitarrenverstärkern, idealerweise sollten beide Verstärker gleich sein) betrieben werden, und im Stereobetrieb wird das Signal richtig fett und breit. Man sollte das nicht immer so machen, aber für Klangflächen, Klangteppiche oder generell etwas experimentellere Sounds kann das Wunder wirken.

Dieses Chorus-Pedal ist sehr leicht und klein und passt daher in jedes Pedalboard. Es kann mit einem Netzteil oder einer 9V-Batterie betrieben werden und kostet nur 139€.

tc electronic JUNE-60 Chorus V2

tc electronic JUNE-60 Chorus V2
tc electronic JUNE-60 Chorus V2
SPEZIFIKATIONEN

Parameter: Preset-Auswahl (3 Presets), Mono/Stereo-Schalter, Rate SLOW/FAST (über DIP-Schalter auf der Rückseite)

Eingänge/Ausgänge: Mono-Eingang, Stereo-Ausgang

Bypass: True Bypass

Analog/Digital: Analog

WAS SPRICHT DAFÜR?
  • Legendärer Chorus-Sound eines der begehrtesten Synthesizer überhaupt
  • Sehr günstig
WAS SPRICHT DAGEGEN?
  • Sehr wenige Einstellungsmöglichkeiten

Dieses Pedal ist ein moderner Klon eines sehr bekannten Chorus-Effekts, nämlich des eingebauten Chorus des legendären Roland Juno-60. Dieser Synthesizer kam 1982 auf den Markt und erfreut sich heute enormer Beliebtheit, was die Preise in die Höhe getrieben hat (auf dem Gebrauchtmarkt kosten sie heute zwischen 2.000 und 6.000 Euro).

Der Effekt ist recht einfach und bietet nicht viele Einstellmöglichkeiten, aber der Klang ist unglaublich schön. Er eignet sich sehr gut für E-Gitarren oder Synthesizer und kann auch als Mixing-Effekt verwendet werden. Meiner Meinung nach klingt er aber am besten mit Synthesizern. Er funktioniert auch 100% analog mit Bucket Brigade Komponenten.

Es kann sowohl in Mono als auch in Stereo betrieben werden (über einen einzigen TRS-Ausgang, ähnlich dem Insert-Punkt eines Mischpults), und in Stereo ergibt sich ein sehr schöner, breiter Sound, der sich perfekt für Soundflächen oder Ambience eignet.

Allerdings ist dieses Pedal im Vergleich zu den anderen Modellen dieser Liste etwas eingeschränkter, was die Einstellmöglichkeiten angeht – es gibt keine Regler für Rate oder Depth, zumindest keine direkt anwählbaren. Man kann diese Parameter zwar über interne DIP-Schalter ändern (man kann zwischen SLOW und FAST wählen), aber dazu muss man das Pedal öffnen. Es ist also nicht sehr praktisch.

Trotzdem hat dieses Chorus-Pedal ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, da es nur 62€ kostet und der Sound wirklich gut ist.

Boss DC-2w

Boss DC-2w
Boss DC-2w
SPEZIFIKATIONEN

Parameter: 4 Mode Selector, S/SDD-320 Schalter

Eingänge/Ausgänge: Stereo-Eingang, Stereo-Ausgang

Bypass: Buffered

Analog/Digital: Analog

LINK
WAS SPRICHT DAFÜR?
  • Legendärer Chorus-Sound
  • Chorus klingt unglaublich schön, kein anderer Chorus-Pedal erzeugt so einen Klang
  • Es entsteht ein sehr schönes Stereobild
WAS SPRICHT DAGEGEN?
  • Teuer

Das Boss DC-2w ist eine Neuauflage des legendären Boss Dimension C, eines der beliebtesten Chorus-Pedale der 80er Jahre. Dieses Pedal ist einzigartig in dieser Liste, weil es das einzige Chorus-Pedal ist, das zwei parallele Bucket Brigade-Schaltungen verwendet, um ein Stereosignal zu erzeugen. Dadurch wird im Stereobetrieb ein besonders breites Signal erzeugt.

Es bietet aber nicht nur Sounds des Boss Dimension C, sondern auch des legendären Roland SSD-320 (auch Roland Dimension D genannt), einem der beliebtesten Chorus-Effekte im Studio. Dieser Effekt ist auch heute noch in den meisten professionellen Tonstudios zu finden und wurde in den letzten 40 Jahren in sehr vielen Produktionen eingesetzt.

Das Boss DC-2W ist also ein unglaublich leistungsfähiges Effektgerät, das zwei legendäre Effekte in einem kleinen Gehäuse vereint. Es gibt zwar keine Regler, sondern nur „Presets“, aber die klingen so unglaublich gut, dass sie auch für professionelle Mixing-Anwendungen völlig ausreichen.

Mit einem Schalter kann man zwischen dem Standard-Modus (Dimension C) und dem SDD-320-Modus wählen, und mit den 4 Tastern kann man die 4 Presets für jeden Modus anwählen.

Das Pedal ist im Vergleich zu den anderen Modellen auf der Liste etwas teurer, aber immer noch deutlich günstiger als ein original Roland SSD-320. Wenn man es nur als Effekt für die E-Gitarre benutzen will, gibt es eigentlich andere Modelle, die den Job auch gut machen und nur die Hälfte kosten.

Wenn man ihn aber auch zum Mischen oder für Synthesizer verwenden will, dann kann ich ihn jedem empfehlen, weil der Klang wirklich einzigartig gut ist. Nicht umsonst ist der Roland SSD-320 in jedem Studio zu finden und kostet mittlerweile (gebraucht!) über 1.000€.

Walrus Audio Julia V2

Walrus Audio Julia V2
Walrus Audio Julia V2
SPEZIFIKATIONEN

Parameter: Rate, Depth, Lag, Waveform-Schalter, d-c-v

Eingänge/Ausgänge: Mono-Eingang, Mono-Ausgang

Bypass: True Bypass

Analog/Digital: Analog

LINK
WAS SPRICHT DAFÜR?
  • Sehr viele Möglichkeiten zur Klanggestaltung
  • Enthält auch den Vibrato-Effekt, beide Effekte können kombiniert werden
WAS SPRICHT DAGEGEN?
  • Kein Stereobetrieb möglich

Auch das Walrus Audio Julia V2 ist ein ganz besonderes Pedal mit vielen Funktionen. Es enthält einen Chorus- und einen Vibrato-Effekt, die einzeln oder zusammen auf das Signal angewendet werden können. Dieses Verhältnis kann mit dem d-c-v (Dry-Chorus-Vibrato) eingestellt werden – die Kombination von Chorus und Vibrato kann sehr interessante Sounds ergeben.

Dieses Chorus-Pedal ist 100% analog und bietet neben den Reglern für Rate und Depth auch einen Lag-Regler, mit dem man die Verzögerungszeit des LFOs einstellen kann. Dies bringt noch mehr Bewegung (Modulation) in den Sound, der von sehr sanft bis zu stark verstimmt sein kann.

Mit einem weiteren Schalter kann man die Wellenform des LFOs wählen (Sinus oder Dreieck). Dadurch ergeben sich praktisch noch mehr Klangmöglichkeiten. Mit all diesen Features kann man mit diesem Chorus-Pedal wirklich abgefahrene Sounds erzeugen, die alles andere als natürlich klingen! Aber auch sanfte Sounds sind kein Problem, wenn man den Depth-Regler zurückdreht.

Empfehlenswert für Gitarristen, die sich klanglich alle Türen offen halten wollen.

TC Electronic Corona Chorus

TC Electronic Corona Chorus
TC Electronic Corona Chorus
SPEZIFIKATIONEN

Parameter: Speed, Depth, FX Level, Tone, Mode-Selector

Eingänge/Ausgänge: Stereo-Eingang, Stereo-Ausgang

Bypass: True Bypass und Buffered Bypass (kann man auswählen)

Analog/Digital: Digital

WAS SPRICHT DAFÜR?
  • Toneprint erlaubt praktisch unendlich viele Sounds
  • Viele Parameter zur Klanggestaltung
  • True Bypass UND Buffered Bypass stehen zur Auswahl
WAS SPRICHT DAGEGEN?

Der TC Electronic Corona Chorus ist ein sehr leistungsfähiges digitales Chorus-Pedal, das erste digitale in dieser Liste. Das heißt aber nicht, dass es schlechter klingt als die anderen – auch wenn der Sound vielleicht nicht ganz so warm oder „vintage“ ist, hat dieses Pedal den großen Vorteil der Flexibilität.

Denn dieses Effektpedal hat die tolle TonePrint-Funktionalität, die es erlaubt, externe Presets über das Smartphone im Pedal zu speichern. Und damit hat man praktisch unbegrenzte Soundmöglichkeiten! Über die TonePrint App findet man hunderte von Presets, die man ganz einfach in das Pedal importieren kann. Man kann aber auch eigene Presets erstellen, die viel mehr Einstellungsparameter haben als das Pedal selbst.

Das Pedal selbst bietet 4 Regler (Speed, Depth, Tone und FX-Level), was schon beachtlich ist. Dazu kommt noch ein Schalter, mit dem man zwischen den 2 Chorus-Modi des Pedals oder dem TonePrint-Modus wählen kann. Somit bietet dieses Pedal auch ohne TonePrint Funktionalität eine enorme Klangvielfalt – die TonePrint Funktionalität kommt aber on top und ist wunderbar!

Der Corona Chorus funktioniert sowohl in Mono als auch in Stereo und bietet daher zwei Ein- und Ausgänge. Ein weiteres tolles Feature ist, dass man zwischen True Bypass und Buffered Bypass wählen kann – Buffered Bypass ist besser, wenn man lange Kabel benutzt, denn ohne Buffered Bypass gehen die hohen Frequenzen etwas verloren.

Mit einem Verkaufspreis von 119 € ist dieses digitale Chorus-Pedal relativ günstig – vor allem, wenn man bedenkt, was man damit alles anstellen kann!

Boss CH-1 Chorus

Boss CH-1 Chorus
Boss CH-1 Chorus
SPEZIFIKATIONEN

Parameter: Effect Level, EQ, Rate, Depth

Eingänge/Ausgänge: Mono-Eingang, Stereo-Ausgang

Bypass: Buffered Bypass

Analog/Digital: Digital

WAS SPRICHT DAFÜR?
  • Glasklare Höhen
  • EQ ist sehr praktisch
WAS SPRICHT DAGEGEN?
  • Sound kann (je nach Situation) etwas aufdringlich wirken

Ein weiteres Chorus-Pedal von Boss, diesmal aber digital. Das Boss CH-1 ist auch bei Gitarristen sehr beliebt, weil es so viele Einstellmöglichkeiten bietet. Besonders der eingebaute EQ kann Wunder wirken und den Sound richtig hell und brillant klingen lassen. Perfekt für cleane Gitarrensounds!

Das Pedal bietet die üblichen Drehregler für Speed, Depth, Effect Level und den bereits erwähnten EQ. Letzterer funktioniert über einen einzigen Drehregler – nach links werden die tiefen Frequenzen angehoben und die hohen abgeschwächt, nach rechts ist es umgekehrt.

Das Pedal hat einen Mono-Eingang, aber einen Stereo-Ausgang, und im Stereobetrieb kommt das Pedal erst richtig zur Geltung. Es erzeugt eine Tiefe/Dimension, die man ohne Chorus-Effekt nie erreichen könnte. Perfekt für epische Gitarrensounds! Bedenke aber, dass man für echten Stereobetrieb zwei Verstärker des gleichen Modells benötigt.

Der Sound ist im Vergleich zu anderen Chorus-Pedalen heller und etwas aufdringlicher – mit dem EQ kann man aber, wenn man will, etwas von den Höhen wegnehmen. Das Pedal ist – wie alle Boss-Pedale – extrem robust und wird ewig gute Dienste leisten.

Wie funktioniert ein Chorus-Effekt?

Ein Chorus-Effekt simuliert den Klang, der entsteht, wenn mehrere identische Instrumente (oder Stimmen) gleichzeitig, aber leicht unterschiedlich spielen. Wichtig: So ein Klang entsteht nicht, indem man ein Audiosignal lediglich verdoppelt – dann würde sich das Signal genauso anhören, aber lauter.

Um diesen breiten, chorusähnlichen Klang zu erzeugen, muss das kopierte Signal leicht unterschiedlich sein, damit diese „Dimension“ entsteht. Ähnlich zum doppeln von Vocals bei Aufnahmen um sie fetter klingen zu lassen.

Konkret arbeitet ein Chorus-Effekt wie folgt:

  1. Duplizieren des Signals: Zuerst wird das eingehende Audiosignal dupliziert. Das Original bleibt unverändert, während das Duplikat bearbeitet wird.
  2. Modulation: Das duplizierte Signal wird dann mit einem niederfrequenten Oszillator (LFO) moduliert. Das bedeutet, dass die Tonhöhe (Pitch) und/oder die Verzögerung des Signals leicht und kontinuierlich verändert wird. Diese Änderungen sind normalerweise sehr klein, typischerweise im Bereich von einigen Millisekunden für die Verzögerung und weniger als einem Halbton für die Tonhöhe. Am häufigsten wird der Chorus-Effekt mit der Zeitverzögerung erzeugt.
  3. Mischen: Das modulierte Signal wird also leicht verzögert und dann wieder mit dem Originalsignal gemischt. Die Verzögerungszeit ist oft so kurz, dass sie nicht als Echo wahrgenommen wird, sondern eher einen Verdickungseffekt bewirkt.
  4. Erzeugung des Chorus-Effekts: Durch die kontinuierliche Modulation entsteht ein Effekt, der klingt, als würden mehrere Instrumente gleichzeitig spielen. Die leichten Tonhöhen- und/oder Zeitunterschiede zwischen dem Originalsignal und dem modulierten Signal erzeugen eine Fülle und Bewegung, die dem Klang Tiefe und Charakter verleiht.
  5. Weitere Klanganpassungen: Durch die Einstellung verschiedener Parameter wie Rate (Modulationsgeschwindigkeit), Depth (Modulationstiefe) und Mix (Verhältnis zwischen Original- und Effektsignal) kann der Klang des Chorus-Effekts den eigenen Wünschen angepasst werden.

Welche Parameter gibt es bei Chorus-Pedalen?

Jedes Pedal ist anders – einige bieten mehr Parameter zum Einstellen als andere, aber einige Parameter sind für alle Pedale gleich:

Rate (Geschwindigkeit): Dieser Parameter bestimmt die Modulationsgeschwindigkeit des Chorus-Effekts. Eine höhere Rate führt zu schnelleren Schwingungen und damit zu einem intensiveren, dramatischeren Effekt. Eine niedrigere Rate erzeugt einen subtileren, weicheren Chorus-Effekt.

Depth (Tiefe): Die Tiefe bestimmt, wie stark der modulierte Teil des Signals variiert. Eine größere Tiefe bedeutet eine stärkere Modulation, was zu einem stärkeren, deutlicheren Chorus-Effekt führt. Eine geringere Tiefe erzeugt einen zurückhaltenderen, subtileren Effekt.

Level oder Mix: Dieser Regler bestimmt das Verhältnis zwischen dem unmodulierten Originalsignal und dem modulierten Chorus-Effekt. Bei einigen Pedalen ist es möglich, den Effekt komplett zu isolieren oder ihn nur subtil dem Originalsignal beizumischen.

Tone (Klangfarbe): Nicht bei allen Chorus-Pedalen vorhanden, aber wenn, dann kann mit diesem Parameter die Klangfarbe des Effekts eingestellt werden. Durch die Einstellung des Tone Reglers kann man mehr Höhen hinzufügen, um einen helleren Effekt zu erhalten, oder die Höhen reduzieren, um einen wärmeren, weicheren Klang zu erhalten.

Feedback (Rückkopplung): Bei einigen Chorus-Pedalen regelt dieser Parameter den Anteil des modulierten Signals, der in den Effekt-Eingang zurückgeführt wird. Höhere Feedback-Einstellungen führen zu einem intensiveren und oft extravaganteren Chorus-Effekt, da das Signal mehrfach moduliert wird.

Analoge vs digitale Chorus

Analoge Chorus-Pedale verwenden analoge Schaltkreise, typischerweise Bucket Brigade Devices (BBDs), um das Signal zu verzögern und zu modulieren. BBDs sind eine Reihe von Kondensator-basierten Speicherzellen, die das Audiosignal in einer Art „Staffellauf“ von einer Zelle zur nächsten mit einer Verzögerung weitergeben. Analoge Chorus-Pedale sind letztendlich analoge Delay-Pedale, aber mit sehr kurzen Verzögerungszeiten und die Möglichkeit, diese Verzögerungszeit zu modulieren.

Der Klang eines analogen Chorus-Pedals wird oft als wärmer und natürlicher beschrieben. Die Art der analogen Verarbeitung führt oft zu einer leichten Unvollkommenheit im Signal, wie beispielsweise einem leichten Rauschen, das viele Musiker als Teil des Charmes und Charakters des analogen Klangs betrachten.

Digitale Chorus-Effekte verwenden digitale Signalprozessoren (DSPs), um das Audiosignal zu modulieren. Das analoge Signal wird zunächst in ein digitales Signal umgewandelt, moduliert und dann wieder zurück in ein analoges Signal konvertiert. Digitale Chorus-Pedale haben also eingebaute AD/DA-Converter.

Sie klingen daher sauberer und präziser. Sie sind in der Lage, sehr komplexe und präzise Modulationen zu erzeugen, was zu einem breiteren Spektrum an klanglichen Möglichkeiten führt. Sie sind flexibler, da sie oft mehrere Parameter zur Klangformung und oft auch verschiedene Chorus-Modi bieten.

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