Einen Gitarrenverstärker zu finden, der alle deine Bedürfnisse erfüllt, kann eine schwierige, aber sehr spannende Aufgabe sein, darum sollte man sich genügend Zeit nehmen, um sich richtig schlau zu machen – besonders, wenn das der erste Amp ist.
Bei der riesigen Auswahl, die heutzutage zur Verfügung steht, ist es wichtig, die Unterschiede zwischen den verschiedenen Verstärkertypen zu verstehen, um den richtigen Verstärker für jedes Genre und jede E-Gitarre zu finden. Denn kein Gitarrenverstärker wird das gesamte Klangspektrum zu 100% abdecken, aber er sollte zumindest das können, was du brauchst.
Typen von Gitarrenverstärker: Röhren vs Transistor vs Modelling
Klassische Gitarrenverstärker waren entweder Röhren- oder Transistor-basiert, aber seit 1996 gibt es auch digitale Modeling-Amps. Sie sind alle sehr unterschiedlich und für verschiedene Zwecke geeignet, haben aber auch viele Gemeinsamkeiten:
- Röhren-Gitarrenverstärker: Sie verwenden Vakuumröhren (auch Röhren genannt), um das Signal zu verstärken. Sie erzeugen einen warmen, satten Klang, der von vielen Gitarristen bevorzugt wird, insbesondere von denen, die Blues, Rock oder Metal spielen. Röhrenverstärker sind für ihre natürliche Kompression und sehr schöne Verzerrung bekannt, die einen dynamischen und (wenn gewünscht) schmutzigen Klang erzeugen können. Sie sind jedoch in der Regel teurer, schwerer und wartungsintensiver als andere Verstärkertypen.
- Transistor-Gitarrenverstärker: Sie verwenden Halbleitertransistoren zur Verstärkung des Signals. Sie sind leichter, billiger und wartungsärmer als Röhrenverstärker. Sie klingen sauberer und mit weniger Obertönen als Röhren-Amps und sind daher bei Jazz-, Country- und Popgitarristen sehr beliebt. Transistorverstärker haben jedoch nicht die Wärme und den Charakter von Röhrenverstärkern und können im direkten Vergleich manchmal rau oder steril klingen.
- Digitale Modeling-Gitarrenverstärker: Sie verwenden digitale Signalverarbeitung (DSP), um den Klang verschiedener Verstärker und Effekte zu simulieren. Sie können den Klang von alten Röhrenverstärkern bis hin zu modernen High-Gain-Amps sehr genau nachbilden. Digital Modeling Amps haben oft eingebaute Effekte wie Reverb, Delay und Chorus, die einfach eingestellt und als Presets gespeichert werden können. Sie sind vielseitig, leicht und sehr praktisch, was sie bei Gitarristen beliebt macht, die viele verschiedene Stile spielen und Wert auf Portabilität legen.
Passend dazu: Die 11 besten E-Gitarren für Anfänger
Die besten Gitarrenverstärker unter 500€
Marshall DSL5CR
TECHNISCHE DATEN
Typ: Vollröhren-Combo
Output: 5W bis 0,5W
Röhren: 2x ECC83, 1x 12BH7/ECC99
Kanäle: 2 (Classic Gain und Ultra Gain)
Speaker: 10″ Celestion Ten-30
Gewicht: 12,7kg
Features: Emulierter Line-Ausgang, FX-Loop, Tone-Shift und Bass-Boost, inkl. Fußschalter
MODELLE/PREISE
Combo 5W: Marshall DSL5CR (429€)
Combo 1W: Marshall DSL1CR (279€)
Marshall liefert mit diesem modernen Gitarrenverstärker einen tollen Vollröhrencombo mit nur 5 W, der aber einen richtig guten Sound hat, der mit teureren Verstärkern vergleichbar ist – nur etwas leiser. Allerdings sind 5 W bei Vollröhrenverstärkern für Proben und kleine Konzerte laut genug.
Der Gitarrenverstärker von Marshall ist mit 2 Röhren in der Vorstufe und einer Röhre in der Endstufe ausgestattet, hat einen eingebauten 10″ Celestion-Lautsprecher und 2 Kanäle, einen normalen und einen High-Gain-Kanal. Über diese Kanäle lassen sich Sounds erzeugen, die von cleanem Funk bis hin zu dreckigem Rock oder Metal reichen. Die Verzerrung ist sehr schön, sehr gesättigt und voller Obertöne, mit Kompression und Sustain, wie man es von einem Vollröhrenverstärker erwartet.
Für jeden Kanal gibt es einen Volume- und einen Gain-Regler, um die Verzerrung und die Lautstärke genau einzustellen. Außerdem gibt es einen globalen EQ mit Bässen, Mitten und Höhen, einen Deep-Schalter für mehr Bass und einen Tone-Shift-Schalter, mit dem man die Frequenz der Mitten einstellen kann.
Ich persönlich finde es sehr praktisch, dass man diesen Verstärker auch mit anderen externen Boxen verwenden kann – dazu kann man einfach hinten die Verbindung zwischen Gitarrenverstärker und Box trennen und eine andere anschließen. Das kann besonders bei Genres mit viel Verzerrung hilfreich sein, da der 10″ Speaker hier an seine Grenzen stößt und etwas pappig und blechern klingt. Bei größeren Lautsprechern, z.B. 12″, passiert das nicht.
Was spricht dafür?
- Toller Vollröhrensound für wenig Geld
- Kann alle Sounds, von clean bis richtig verzerrt
Was spricht dagegen?
- Bei sehr starken Verzerrungen kann der eingebaute 10″-Lautsprecher an seine Grenzen stoßen und etwas pappig klingen
Vox AC10C1
TECHNISCHE DATEN
Typ: Vollröhren-Combo
Output: 10W
Röhren: 2 x 12AX7 Vorstufe, 2 x EL84 Endstufe
Kanäle: 1
Speaker: 1x 10″ Celestion VX10
Gewicht: 12,3kg
Features: Top-Boost Sound, Digitaler Reverb
MODELLE/PREISE
Combo 10W: Vox AC10C1 Custom (549€)
Dieser Gitarrenverstärker kostet etwas mehr als 500€, aber diese extra 50€ sind es auf jedem Fall Wert, wenn man auf Vintage-Sound steht. Denn der Vox AC10C1 ist eine kleinere Version des legendären Vox AC30, der unter anderem vom Brian May, der Lead-Gitarrist von Queen bekannt gemacht wurde.
Der Vox AC10 bietet einen ähnlichen Sound, der sehr sauber und kristallklar klingen kann, aber auch eine sehr schöne Vintage-Verzerrung erzeugen kann, allerdings bei geringerer Lautstärke als sein großer Bruder. Die Verzerrung ist nicht so dreckig wie bei anderen Gitarrenverstärkern, dafür aber klarer und mit mehr Dynamik – wer also einen Verstärker für Metal sucht, ist hier nicht ganz richtig. Aber für Genres wie Rock’n’Roll, Funk, Blues, Jazz oder Reggae ist dieser Amp hervorragend geeignet.
Der Gitarrenverstärker ist laut genug, um bei Proben und kleinen Konzerten mitzuhalten, für größere Bühnen sollte er auf jeden Fall über die PA laufen. Schön ist, dass der Vox AC10 auch bei höheren Lautstärken noch relativ clean klingt.
Der Aufbau und die Bedienung sind einfach, da es nur einen Kanal gibt: Es gibt Regler für Gain und Volume, um das Verhältnis zwischen Verzerrung und Lautstärke genau einzustellen, einen 2-Band EQ mit Bass- und Treble-Regler und einen Regler für den digitalen Hall.
Die Vox-Gitarrenverstärker gehören zu meinen absoluten Favoriten und ich kann sie jedem Gitarristen, der cleane bis mäßig verzerrte Genres spielt, wärmstens empfehlen. Wer allerdings eine Verzerrung in Richtung AC/DC oder Metallica sucht, sollte sich lieber bei Marshall oder Orange umsehen.
Was spricht dafür?
- Sauberer Klang mit Obertönen
- Kann auch bei hohen Lautstärken sauber klingen
- Mäßige Verzerrung mit sehr dynamischem Klang
Was spricht dagegen?
- Nur 1 Kanal
Fender Champion 100
TECHNISCHE DATEN
Typ: Transistor-Verstärker
Output: 100W
Röhren: –
Kanäle: 2
Speaker: 2x 12″ Special Design Speaker
Gewicht: 18kg
Features: Reverb, Delay, Chorus, Tremolo, Vibratone, Effekt Loop, inkl. Fußschalter, Amp-Simulationen
MODELLE/PREISE
Combo 100W: Fender Champion 100 (349€)
Fender hat mit dem Champion 100 einen Gitarrenverstärker zu einem sehr günstigen Preis auf den Markt gebracht, wie man ihn von Fender sonst nicht kennt. Der Verzicht auf Röhren spart natürlich eine Menge Geld und dafür gibt es im Distortion-Kanal einige digitale Amp-Simulationen, um auch ohne Röhren dreckige Sounds zu erzeugen.
Der Amp verfügt über zwei Kanäle mit je einem EQ (2-Band in Kanal 1, 3-Band in Kanal 2), FX-Select, FX-Level und einem Gain-Regler in Kanal 2. Mit einem praktischen Tap-Schalter kann das Delay-Tempo durch Klopfen eingestellt werden.
Mit insgesamt zwei 12″ Lautsprechern und 100 Watt ist dieser Gitarrenverstärker laut genug für alle Anwendungen, auch auf größeren Bühnen kann er problemlos mithalten. Dank der Amp-Simulation kann er aber auch in Zimmerlautstärke gespielt werden und liefert trotzdem einen voll verzerrten Sound.
Die Amp-Simulationen klingen auch sehr gut und sehr nah am Original, besonders die Emulationen der klassischen Fender-Modelle. Meiner Meinung nach klingen die cleanen Sounds wirklich klasse, aber die verzerrten Sounds könnten besser sein – aber man darf auch nicht den Preis des Gitarrenverstärkers vergessen. Für Metal- oder Rock-Puristen wird er nicht so ganz überzeugen, da natürlich die Röhren fehlen.
Sucht man aber nur saubere Sounds mit gelegentlichem Overdrive, ist dieser Amp eine sehr gute Wahl, vielseitig durch eingebaute Effekte und unschlagbar günstig. Außerdem sieht er verdammt gut aus!
Was spricht dafür?
- Mit 100W laut genug für alle Anwendungen
- Sehr vielseitig aufgrund der Amp-Simulationen
- Sehr schöner, sauberer Klang
Was spricht dagegen?
- Für Rock-Puristen wahrscheinlich nicht überzeugend, bei hohem Gain fehlt der Röhrencharakter
Harley Benton TUBE15 Celestion
TECHNISCHE DATEN
Typ: Vollröhren-Combo
Output: 15W
Röhren: 3x ECC83/12AX7 (Vorstufe), 2x EL84 (Endstufe)
Kanäle: 1
Speaker: 1x 12″ Celestion Lautsprecher
Gewicht: 11,5kg
Features: Echter analoger Spring-Reverb, Leistung auf 1W drosselbar, Anschluss eines externen Lautsprechers möglich
MODELLE/PREISE
Combo 15W: Harley Benton TUBE15 Celestion (259€)
Combo 5W: Harley Benton TUBE5 Celestion (149€)
Dieser Gitarrenverstärker der Eigenmarke von Thomann bietet einen puristischen, klassischen Rocksound zu einem unschlagbaren Preis. Mit 15W Vollröhrenpower ist der Amp laut genug für kleinere Bühnen, kann aber auch auf 1W gedrosselt werden, um den vollen verzerrten Sound auch bei geringeren Lautstärken spielen zu können.
Der Harley Benton Tube15 klingt richtig gut, knackig und dynamisch und kann sehr schön verzerren, wie man es von einem Vollröhrenverstärker erwartet. Er lässt sich aber auch relativ clean mit weichen Obertönen spielen. Die Soundpalette reicht also von knackigen Cleansounds bis hin zur AC/DC-Verzerrung.
Mit dem Tone-Regler kann man den Sound zusätzlich sehr schön formen, und somit bassbetonter oder höhenbetonter machen. Der Klang ist nicht nur für die Preisklasse unglaublich gut, sondern besser als manch teurer Amp und überzeugt auch im Studio.
Ein tolles Feature ist der eingebaute analoge Federhall, der dem Sound einen wirklich schönen Vintage-Charakter verleiht. Er ist nicht zu aufdringlich, bleibt schön im Hintergrund und lässt die Gitarre wie im Rock’n’Roll der 60er Jahre klingen.
Die Bedienung ist recht einfach: Es gibt einen Kanal mit Gain- und Volume-Regler zum Einstellen der Verzerrung, einen Tone-Regler, einen 3-Band EQ und einen Reverb-Regler. Man kann auch einen externen Lautsprecher anschließen – der eingebaute Lautsprecher wird dann abgeschaltet.
Eine klare Empfehlung für Gitarristen, die auf Vollröhrenverstärker stehen, aber nicht viel Geld ausgeben wollen – und trotzdem macht dieser Gitarrenverstärker keine Kompromisse in Sachen Sound.
Was spricht dafür?
- Vollröhrenverstärker zu einem unschlagbaren Preis
- Sehr guter Klang, voll und satt
- Analoger Federhall
Was spricht dagegen?
- Nichts
Boss Katana 100 MKII
TECHNISCHE DATEN
Typ: Modelling-Combo
Output: 100W, reduzierbar auf 50W oder 0,5W
Röhren: –
Speicherplätze: 4
Speaker: 1x 12″ Custom Lautsprecher
Gewicht: 14,8kg
Features: 5 Verstärkermodelle, 60 Boss-Effekte, Power Amp Eingang
MODELLE/PREISE
Combo 100W: Boss Katana 100 MKII (389€)
Combo 50W: Boss Katana 50 MKII (279€)
Dieser Modeling-Gitarrenverstärker von Boss ist sehr interessant: Er liefert 100 W Leistung in einem relativ kleinen Gehäuse und ist mit vielen hochwertigen Effekten ausgestattet. Boss ist der weltgrößte Hersteller von Gitarreneffekten, also kannst du sicher sein, dass die Effekte von bester Qualität sind.
Der Gitarrenverstärker kann 5 verschiedene Verstärkermodelle simulieren (Clean, Crunch, Lead, Brown und Acoustic), die eigentlich alle bekannten Rocksounds erzeugen können. Ob sauber, crunchig oder richtig dreckig verzerrt, mit dem Boss Katana ist alles möglich. Und die Sounds sind sehr gut, mit ordentlich Power und Charakter – zwar keine High-End-Emulationen (vor allem in den höheren Frequenzbereichen ist der Unterschied zum Original hörbar), aber für den Preis hervorragend.
Wo der Verstärker wirklich glänzt, ist im Effektbereich – es gibt Booster, Modulation, FX, Delay und Reverb, aber wenn man die Boss Tone Studio Software benutzt, kann man noch bis zu 60 zusätzliche Boss Effekte verwenden. Die Möglichkeiten der Klanggestaltung sind also praktisch unbegrenzt! Hat man seinen Sound fertig gestaltet, kann man ihn in einem der vier verfügbaren Speicherplätze abspeichern.
Ein 3-Band-Equalizer, Gain- und Volume-Regler, ein Presence-Regler und ein Master-Regler zur Feineinstellung der Lautstärke sind vorhanden. Es ist sogar möglich, die Leistung auf 50W oder 0,5W zu reduzieren, um zu Hause zu üben, ohne die Nachbarn zu terrorisieren.
Eine sehr gute Wahl, wenn man einen vielseitigen digitalen Gitarrenverstärker sucht, der das gesamte Klangspektrum der Gitarre abdecken kann.
Was spricht dafür?
- Sehr vielseitig
- Viele hochwertige Effekte von Boss stehen zur Verfügung
- Relativ klein für die Leistung
Was spricht dagegen?
- Keine High-End-Amp-Simulationen (aber angesichts des Preises verständlich)
Die besten Gitarrenverstärker unter 1000€
Vox AC15 C1
TECHNISCHE DATEN
Typ: Vollröhren-Combo
Output: 15W
Röhren: 3x 12AX7 Vorstufe, 2x EL84 Endstufe
Kanäle: 2
Speaker: 1x 12″ Celestion G12M Greenback
Gewicht: 22kg
Features: Echter analoger Spring-Reverb, Top-Boost-Kanal, 2 Ausgänge für externe Speaker
MODELLE/PREISE
Greenback-Speaker: Vox AC15 C1 (749€)
Blue Bulldog Alnico-Speaker: Vox AC15 C1X (1.099€)
Nun kommen wir zu einem meiner Favoriten, der kleine Bruder des legendären Vox AC30. Der Vox AC15 klingt im Grunde genauso, ist aber nicht so laut, kleiner und leichter.
Dieser Gitarrenverstärker hat zwei Kanäle: einen normalen und einen Top-Boost mit mehr Overdrive und einer Anhebung im oberen Frequenzbereich. Die Sounds reichen von sehr clean mit viel Headroom bis zu leicht verzerrt, und klingen immer unglaublich schön, detailreich und satt. Er ist kein Verstärker für Heavy Metal oder Punk, aber sehr gut geeignet für Blues, Rock, Jazz oder Pop, unter anderem weil er sehr laut und relativ sauber gespielt werden kann.
Beim normalen Kanal gibt es nur einen Gain-Regler, der hier allerdings „Volume“ heißt, aber die Lautstärke der Vorstufe regelt. Für den Top-Boost-Kanal steht zusätzlich ein 2-Band-EQ zur Verfügung. Für beide Kanäle gibt es noch einen Tremolo-Effekt, ein analoges Spring-Reverb in voller Größe und einen Master-Volume- und Tone-Cut-Regler.
Die normale Version ist mit einem 12″ Celestion G12M Greenback Lautsprecher ausgestattet, der sehr gut klingt. Aber für knapp 350€ mehr gibt es den Vox AC15 C1X, der mit einem 12″ Celestion Blue Bulldog Alnico Lautsprecher ausgestattet ist, der noch wärmer und obertonreicher klingt. Bei beiden Modellen können zusätzliche Lautsprecher über die 2 Ausgänge auf der Rückseite angeschlossen werden.
Die Sounds, die mit diesem Verstärker erzeugt werden können, sind begrenzter als bei anderen Verstärkern, aber was dabei herauskommt, ist immer erstklassig: dynamisch, kristallklar und sehr obertonreich – ein reines Vergnügen für die Ohren. Meiner Meinung nach ist er neben dem Vox AC-30 einer der beste Gitarrenverstärker für Blues, Funk und Reggae.
Was spricht dafür?
- Unglaublich guter Klang
- Sehr detail- und obertonreich
- Kann sehr laut und relativ sauber gespielt werden
Was spricht dagegen?
- Kann nicht extrem verzerren, daher ohne Distortion-Pedal nicht für Heavy Metal oder Punk geeignet.
Marshall Studio Vintage SV20H
TECHNISCHE DATEN
Typ: Vollröhren-Topteil
Output: 20W
Röhren: 2 x ECC83, 1 x ECC83 (Phase Splitter), 2 x EL34
Kanäle: 2
Gewicht: 9,25kg
Features: Legendärer Rock-Sound, FX-Loop
MODELLE/PREISE
Topteil: Marshall Studio Vintage SV20H (829€)
Combo: Marshall Studio Vintage SV20C (979€)
Cabinet 1×12“: Marshall Studio Classic SV112 (439€)
Cabinet 2×12“: Marshall Studio Classic SV212 (569€)
Dieses Vollröhren-Topteil von Marshall ist ein sehr guter Einstieg in professionelle Rock- und Heavy Metal-Sounds. Der Amp kann von sich aus so gut und so viel verzerren, dass man kein zusätzliches Effektpedal braucht, um richtig fette High-Gain-Sounds im Stil von Iron Maiden oder Guns N‘ Roses zu erzeugen.
Dieser Amp ist eine Neuauflage des legendären Super Lead Plexi von 1959, der von Legenden wie Jimi Hendrix oder Eddie Van Halen gespielt wurde. Das Topteil hat zwar nur 20W Leistung, sollte aber für Studioaufnahmen oder kleine Bühnen ausreichen. Für größere Bühnen kann man ihn über den DI-Out an die PA anschließen, aber es ist besser, ihn mit einem dynamischen Mikrofon über Lautsprecher aufzunehmen, um den vollen Sound zu hören.
Der Gitarrenverstärker von Marshall hat zwei Kanäle, einen normalen und einen High Treble, der für die starke Verzerrung zuständig ist. Der verzerrte Sound ist unglaublich gut und glänzt in jeder Studioaufnahme – er eignet sich hervorragend für High-End-Produktionen im Bereich Heavy Metal, Rock oder Punk. Natürlich kann man ihn auch clean spielen, aber das finde ich zu schade!
Der Marshall Studio Vintage SV20H kommt mit einem 4-Band-EQ, mit dem man Bass, Middle, Treble und Presence einstellen kann, sowie einem Gain-Regler für jeden Kanal. Da es kein Master-Volume gibt, kann man die Gesamtleistung auf 5W reduzieren, um auch leise extrem verzerrte Sounds spielen zu können – bei 20W geht das nur extrem laut.
Was spricht dafür?
- Rockiger, Marshall-typischer, verzerrter Sound vom Feinsten
- Sehr gute Verarbeitung
- Relativ klein und leicht
Was spricht dagegen?
- Die Qualität vom DI-Out ist nicht die beste
Orange Dual Terror Head
TECHNISCHE DATEN
Typ: Vollröhren-Topteil
Output: 30W, reduzierbar auf 15W oder 7W
Röhren: 4x 12AX7 (Vorstufe), 4x EL 84 (Endstufe)
Kanäle: 2
Gewicht: 9,75kg
Features: Legendärer Rock-Sound
MODELLE/PREISE
Topteil: Orange Dual Terror Head (899€)
Bundle (Topteil + 12“ Box): Orange Dual Terror Head Bundle (1.338€)
Dieser kleine Gitarrenvestärker-Topteil von Orange bietet einen Einstieg in die Welt der großen Orange-Amps, eine britische Firma, die Rocker seit 1968 mit tollem Equipment ausstattet. Die Gitarrenverstärker von Orange sind sehr begehrt, weil die Qualität eben so außerordentlich gut ist.
Der Dual Terror Head ist da keine Ausnahme: Auch wenn er relativ spartanisch und simpel aufgebaut ist (kein Reverb, kein FX-Loop, kein DI-Out) und nicht über die meisten Features dieser Liste verfügt, ist der Sound einfach so unglaublich köstlich, dass das überhaupt keine Rolle spielt.
Der verzerrte Sound ist der Traum eines jeden Rock- oder Metal-Gitarristen – die insgesamt 8 Röhren bringen das Signal richtig zum Glühen und liefern einen dynamischen, „terrorisierenden“ Gitarrensound, der für jede Bühne, Probe oder Studioaufnahme bestens geeignet ist.
Die beiden Kanäle unterscheiden sich nur geringfügig, der Fat Channel klingt etwas wärmer, und beide können sehr verzerren. Dazu dreht man den Gain-Regler des entsprechenden Kanals auf (Vorstufe), bis man die gewünschte Verzerrung hat, und passt dann die Lautstärke mit dem Volume-Regler der Situation an.
Die Leistung kann auf 15 W oder 7 W reduziert werden, um den vollen Sound auch bei geringer Lautstärke spielen zu können. Was dieser Gitarrenverstärker allerdings nicht kann, sind cleane Sounds. Diese sind nur sehr leise möglich, da der Vorverstärker schnell anfängt zu zerren. Wer also einen Verstärker für Jazz, Funk oder ähnliches sucht, sollte sich eher bei Fender oder Vox umsehen.
Wer aber Rock, Punk, Metal oder ähnliches spielt, der wird mit diesem Gitarrenverstärker sehr glücklich, denn gerade dieser High-Gain-Sound ist extrem gut. Meiner Meinung nach der beste Gitarrenverstärker unter 1000€ für Rock und Metal.
Was spricht dafür?
- Unglaublich guter Sound für Rock, Metal, Punk usw.
- Klein und tragbar
Was spricht dagegen?
- Kein Reverb, DI-Out oder FX-Loop
Fender Blues Junior
TECHNISCHE DATEN
Typ: Vollröhren-Combo
Output: 15W
Röhren: 3x 12AX7 (Vorstufe), 2x EL84 (Endstufe)
Kanäle: 1 (aber mit FAT-Switch, was praktisch wie ein 2. Kanal funktioniert)
Gewicht: 9,75kg
Features: Sehr guter Cleansound, FAT-Schalter für schönen Overdrive, analoger Federhall
MODELLE/PREISE
Combo 15W: Fender Blues Junior IV (744€)
Dieser Gitarrenverstärker von Fender aus der Hot Rod Serie liefert nur 15W Leistung, aber einen extrem klaren und dynamischen Sound, der ein Traum für jeden Bluesgitarristen ist – nicht umsonst trägt der Amp diesen Namen.
Eine Vielzahl von Sounds, von absolut clean bis rockig verzerrt, lassen sich mit relativ wenigen Reglern erzeugen. Ein 3-Band-EQ, Volume-, Master- und Reverb-Regler sowie ein FAT-Switch sind alles, was man braucht. Besonders der FAT-Switch kann zaubern und den Sound richtig satt und verzerrt machen.
Die Stärke dieses Gitarrenverstärkers liegt aber definitiv im cleanen Bereich: Der Sound ist klar, dynamisch und detailreich, mit den für Röhren typischen Obertönen, die so begehrt sind. Er hat viel Headroom für 15W, so dass man ihn relativ laut clean spielen kann. Für Proben und kleine Bühnen sollte er laut genug sein, dann aber nicht mehr ganz so clean. Wer live 100% clean spielen will, sollte mikrofonieren.
Er hat einen eingebauten analogen Federhall, der für zusätzliche Tiefe und Vintage-Flair sorgt – mit ihm lassen sich Sounds im Stil der Surfermusik der 60er Jahre spielen. Der Combo ist mit einem hochwertigen 12″ Celestion A-Type Speaker bestückt und wird mit einem Footswitch geliefert, der als FAT-Switch fungiert – perfekt für gelegentliche verzerrte Soli.
Für Blues ist dieser Gitarrenverstärker sehr zu empfehlen, aber auch für andere Genres wie Jazz, Pop, Reggae, Funk, oder eigentlich für alles, wo die Gitarre relativ sauber klingen soll, ist dieser Verstärker eine sehr gute Wahl.
Was spricht dafür?
- Sehr guter Clean- und Overdrive-Sound: detailreich, klar und dynamisch
- Sehr vielseitig, kann für alle Genres außer Heavy Metal/Punk verwendet werden
- FAT-Switch über Fußschalter aktivierbar
Was spricht dagegen?
- Nicht mehr so clean bei Lautstärke für Live-Auftritte ohne Mikrofone
Blackstar HT-20R MkII Valve Combo
TECHNISCHE DATEN
Typ: Vollröhren-Combo
Output: 20W oder 2W
Röhren: 2x ECC83(Vorstufe), 2x EL84 (Endstufe)
Kanäle: 2
Gewicht: 16,2kg
Features: Verschiedene Voices, Digitaler Reverb, viel Headroom (auch clean),
MODELLE/PREISE
Combo 20W: Blackstar HT-20R MkII Valve (769€)
Topteil 20W: Blackstar HT-20RH MkII Valve (649€)
Dieser Gitarrenverstärker des britischen Herstellers Blackstar ist sehr vielseitig: Er hat 2 Kanäle und jeder Kanal hat 2 verschiedene Soundmodi, „American“ und „British“ für den cleanen Kanal und „Classic“ und „High Gain“ für den Overdrive-Kanal. So bietet dieser Amp ein unglaublich breites Klangspektrum.
Mit einer Les Paul bekommt man einen amtlichen Rocksound, wenn man den Preamp im Overdrive-Kanal aufdreht, mit einer Stratocaster schöne, satte Crunchsounds. Aber auch clean bietet dieser Gitarrenverstärker erstaunlich viel Headroom und kann sogar mit einem Schlagzeuger mithalten und klingt immer noch sauber und unverzerrt.
Der Blackstar HT-20R hat einen Infinite Shape Feature Regler, mit dem man die tonalen Feinheiten des eingebauten 3-Band EQs einstellen kann, um den Sound noch weiter zu formen. Zusammen mit den verschiedenen Voices lassen sich so nahezu unendlich viele Sounds erzeugen, die jeden Gitarristen zufrieden stellen sollten.
Interessant ist die Konstruktion dieses Gitarrenverstärkers, denn die Eingänge befinden sich auf der Rückseite und die Kabel werden von unten nach oben eingesteckt. Dadurch kann er auf kleinen Bühnen direkt an die Wand gestellt werden, was viel Platz spart. Allerdings kann der Zugang zu den Anschlüssen etwas schwierig und umständlich sein.
Er hat einen eingebauten digitalen Hall – ich hätte mir einen echten Federhall gewünscht, aber die Zeiten ändern sich – und die Leistung kann auf 2W gedrosselt werden, um auch bei Zimmerlautstärke spielen zu können. Es wird mit einem Fußschalter geliefert, mit dem man den Kanal und das Voicing ändern kann.
Dieser Gitarrenverstärker ist ein echter Allrounder – er ist in jedem Genre zu Hause. Empfehlenswert für Gitarristen, die sich alle Türen offen halten wollen.
Was spricht dafür?
- Sehr vielseitig durch verschiedene Voices und ISF
- Viel Headroom
- Footswich ermöglicht dynamische Klangveränderungen während des Spielens
Was spricht dagegen?
- Rauschen bei extremer Verzerrung
BluGuitar Amp1 Mercury Edition
TECHNISCHE DATEN
Typ: Pedalboard-Verstärker
Output: 100W (Digital/Class D)
Röhren: Neuartige Nanotube-Röhre
Kanäle: 4
Gewicht: 1,2kg
Features: Tragbar, Presets über Fußschalter wählbar, hochwertiger digitaler Reverb
MODELLE/PREISE
Es ist im Grunde genommen ein Topteil, nur sehr viel kleiner und im Pedalformat – und damit sehr viel robuster, um auch mal ein paar Tritte aushalten zu können.
In dem kleinen Gehäuse von der Größe eines Delay-Pedals ist ein 100W Class D Digitalverstärker mit 4 Kanälen und einer völlig neuartigen Nanotube-Röhrenvorstufe eingebaut. Das Ergebnis ist ein sattes und sehr gut klingendes Signal mit analogem Charakter.
Auf der Frontplatte kann einer von 4 Kanälen ausgewählt werden: Clean, Vintage, Classic oder Modern. Der Sound kann dann mit Volume, Gain, einem 3-Band EQ, Master und Reverb weiter bearbeitet werden. Mit den drei eingebauten Fußschaltern kann man zwischen Clean und Overdrive umschalten, einen Boost hinzufügen oder den Reverb ein- und ausschalten. Dadurch ist dieser Amp sehr vielseitig, was die Sounds angeht, und ermöglicht auch dynamische Veränderungen während des Spielens.
Man kann aber auch jeden Kanal als Preset abspeichern und dann mit den Fußschaltern zwischen den Kanälen umschalten – sehr praktisch, wenn man schnell zwischen sehr unterschiedlichen Sounds wechseln muss.
Auf der Rückseite befinden sich alle Anschlüsse: 16 Ohm Speaker Output, 8 Ohm Speaker Output, Rec-Out für Aufnahmen ohne Lautsprecher (verfügt über eine integrierte Lautsprechersimulation), FX Send/Return, Input und MIDI Remote.
Mit nur 1,2 kg ist dieser kleine Gitarrenverstärker ein idealer Reisepartner für Toure und Live-Auftritte, der direkt an die PA angeschlossen werden kann. Besonders zu empfehlen für Gitarristen, die viel unterwegs sind.
Was spricht dafür?
- Klein und tragbar, da nur 1,2 kg schwer
- Sehr breites Klangspektrum
- Guter, analoger Sound
Was spricht dagegen?
- Extrem verzerrte Sounds klingen nicht so gut wie mit Vollröhrenverstärkern
Marshall DSL100HR
TECHNISCHE DATEN
Typ: Vollröhren-Topteil
Output: 100W
Röhren: 4 x ECC83 (Vorstufe) und 4 x EL34 (Endstufe)
Kanäle: 2
Gewicht: 24,2kg
Features: Verschiedene Voices, unabhängige Reverbs für jeden Kanal, 5-Band EQ, insgesamt 8 Röhren, unabhängige Gain- und Volume-Regler für jeden Kanal
MODELLE/PREISE
Topteil 100W: Marshall DSL100HR (799€)
Topteil 20W: Marshall DSL20HR (439€)
Mit dem DSL100HR hat Marshall 2018 einen Gitarrenverstärker auf den Markt gebracht, der die klassische Optik und den legendären Marshall-Sound mit modernen Funktionen verbindet. Er verfügt über zwei Kanäle, einen „Classic Gain“-Kanal und einen „Ultra Gain“-Kanal. Letzterer sorgt für eine richtig schöne, druckvolle Verzerrung, die das gesamte Spektrum von AC/DC bis Rammstein abdeckt.
Der Sound ist, wie man es von Marshall gewohnt ist, unglaublich gut, reich an Obertönen und sehr schön gesättigt. Mit dem Classic Gain-Kanal lässt sich die E-Gitarre zwar relativ sauber spielen, hat aber immer noch einen leichten Overdrive mit einer tollen Wärme.
Der eingebaute 5-Band-Equalizer verfügt zusätzlich über einen Presence-Regler für sehr hohe Frequenzen und einen Resonance-Regler für tiefe Frequenzen. Jeder Kanal verfügt über zwei Modi, die über das Frontpanel angewählt werden können: Clean und Crunch im Classic Gain Kanal und Lead1 und Lead2 im Ultra High Gain Kanal. Jeder Kanal ist mit einem eigenen digitalen Reverb ausgestattet, der separat über Regler gesteuert werden kann.
Damit ist dieser Gitarrenverstärker sehr flexibel in der Klangerzeugung und bietet viele Möglichkeiten der Klangformung. Er ist jedoch kein geeigneter Verstärker für cleane Musikstile wie Jazz oder Funk, für die es weitaus bessere Alternativen gibt. Er ist ein ausgezeichneter Gitarrenverstärker für professionelle Rock-, Heavy- oder Punk-Anwendungen, sowohl für Live- als auch für Studioaufnahmen.
Auf der Rückseite befinden sich ein Audio-Eingang zum Einspielen von Begleitmusik, ein Speaker-Emulations-Ausgang, der das Lautsprecher-Simulationssignal auf Line-Pegel ausgibt, sowie ein FX-Loop und ein MIDI IN. Insgesamt gibt es noch 5 Speaker-Anschlüsse für verschiedene Lautsprecher/Ohm-Kombinationen.
Was spricht dafür?
- Legendärer Marshall Sound
- 2 Kanäle mit jeweil 2 Voices
- Viele Klanggestaltungsmöglichkeiten
Was spricht dagegen?
- Nichts
Die besten Gitarrenverstärker unter 2000€
Fender 65 Deluxe Reverb
TECHNISCHE DATEN
Typ: Vollröhren-Combo
Output: 22W
Röhren: 4x 12AX7 + 2x 12AT7 (Vorstufe), 2x 6V6 (Endstufe)
Kanäle: 2
Gewicht: 20kg
Features: Sehr harmonische Verzerrung, analoger Federhall
MODELLE/PREISE
Combo 22W: Fender 65 Deluxe Reverb (1.819€)
Dieser Gitarrenverstärker ist legendär und seit 1965 auf unzähligen Bühnen der Welt zu finden. Meist ist er mit die erste Wahl, wenn es um crunchige, leicht verzerrte Gitarrensounds geht, denn da ist dieser Amp einfach unschlagbar. Der Sound ist unglaublich warm, kristallklar und detailliert. Bei moderaten bis höheren Lautstärken fängt der Amp an, sehr harmonisch zu zerren – man sollte aber eher von „Overdrive“ sprechen, denn die Zerre ist nicht extrem.
Der Fender Deluxe hat zwei Kanäle, einen normalen und einen mit Vibrato und Federhall, die dem Sound einen zusätzlichen Vintage-Charakter verleihen. Beide Kanäle haben nur einen Lautstärkeregler, sodass der Gitarrenverstärker zwangsläufig laut wird, wenn man Distortion will. Gut, dass er nur 22 Watt Leistung hat! Das sollte für Probe und Bühne locker ausreichen.
Der analoge Federhall, der ebenfalls mit Röhren betrieben wird, klingt meiner Meinung nach sehr gut und gibt dem Sound eine natürliche Tiefe, und der analoge Vibrato-Effekt klingt ebenfalls unglaublich warm – beides wirklich nützliche Effekte, die man per Fußschalter an- und ausschalten kann.
Jeder Kanal verfügt über einen 2-Band-EQ, einen Lautstärkeregler und zwei Eingänge. Auf der Rückseite befinden sich Eingänge für interne und externe Lautsprecher, sodass man diesen Gitarrenverstärker auch mit externen Boxen betreiben kann. Sehr nützlich, um bei Studioaufnahmen flexibel zu bleiben.
Dieser ist einer der besten Gitarrenverstärker für Blues, denn der Sound ist wie für dieses Genre gemacht. Allerdings ist dieser Amp nicht so flexibel, denn:
- Er kann nicht clean und laut gespielt werden, weil es nur einen Lautstärkeregler gibt, der gleichzeitig den Sound verzerrt.
- Er kann nicht so richtig dreckig verzerren in Richtung AC/DC oder Iron Maiden.
Er eignet sich also nur für Blues, Rock’n’Roll oder Rockabily, vielleicht sogar für Funk, wenn man ihn leise spielt (live kann man dann einfach mehr über die PA laufen lassen). Aber das kann er hervorragend und lässt keine Wünsche offen.
Was spricht dafür?
- Sehr guter Crunch-Sound
- Perfekt für Blues
- Sehr harmonische Verzerrung
Was spricht dagegen?
- Wenn man Verzerrung will, wird es laut
Roland JC-120 Jazz Chorus
TECHNISCHE DATEN
Typ: Transistor-Combo
Output: 120W
Röhren: Keine
Kanäle: 2
Gewicht: 34kg
Features: True-Stereo-Chorus, Vibrato, sehr laut und sehr sauber
MODELLE/PREISE
Combo 120W: Roland JC-120 Jazz Chorus (1.999€)
Der Roland JC-120 ist ein legendärer Amp, der besonders auffällt, weil er der einzige ohne Röhren in dieser Preisklasse ist – und trotzdem ist er immer wieder auf jede 2. Bühne der Welt zu sehen. Er ist besonders dafür bekannt, dass er 100% clean auf sehr hohen Lautstärken gespielt werden kann – so laut wie kein anderer.
Deshalb ist er der Gitarrenverstärker schlechthin für Jazz (wie der Name schon sagt) oder Reggae – Bob Marley benutzte diesen Verstärker oft bei Konzerten – denn in diesen Genres braucht die Gitarre keine Verzerrung.
Apropos Name: Eine weitere Besonderheit dieses Verstärkers ist der eingebaute Stereo-Chorus-Effekt. Da der Jazz-Chorus zwei 12″-Lautsprecher verwendet, kann er einen echten Stereo-Chorus erzeugen, indem er das Signal über einen Lautsprecher leicht verzögert. Dadurch wird der Sound extrem breit und atmosphärisch, was nur mit diesem Verstärker möglich ist.
Besonders im Studio kann man diesen Effekt unglaublich gut hören, wenn man den Gitarrenverstärker mit zwei identischen Mikrofonen aufnimmt – eines vor jedem Lautsprecher.
Der Amp hat zwei Kanäle, beide mit 3-Band-EQ, Bright-Schalter und Lautstärkeregler. Für den zweiten Kanal stehen noch Distortion und Reverb zur Verfügung, wobei die Distortion nicht wirklich brauchbar ist. Ganz rechts befinden sich die Regler für Speed und Depth des Chorus oder Vibrato, je nachdem, was man wählt.
Der Roland JC-120 kann auch sehr gut mit Pedaleffekten umgehen, die man in den Stereo-FX-Loop einbauen kann – wenn man also gelegentlich eine Distortion braucht, kann man sie auch so einbauen.
Wenn du Jazz oder Reggae spielst, kannst du diesen Gitarrenverstärker kaufen, ohne zweimal nachzudenken, du kannst damit nichts falsch machen. Du kannst damit riesige Bühnen beschallen und trotzdem völlig sauber bleiben.
Was spricht dafür?
- Sehr guter Clean-Sound, der auch bei hohen Lautstärken extrem sauber und klar bleibt
- Echter Stereo-Chorus-Effekt
- Sehr laut
Was spricht dagegen?
- Hoher Preis
Orange TH30H
TECHNISCHE DATEN
Typ: Vollröhren-Topteil
Output: 30W, 15W oder 7,5W
Röhren: 4x ECC83 (Vorstufe), 2x EL84 (Endstufe), 1x ECC81 (Effect Loop)
Kanäle: 2
Gewicht: 15,5kg
Features: Legendärer Orange-Sound, hochwertiger FX-Loop, Leistung drosselbar
MODELLE/PREISE
Topteil 30W: Orange TH30H (1.059€)
Mit diesem Gitarren-Topteil hat Orange wieder einen amtlichen Rocker-Amp zu einem sehr guten Preis auf den Markt gebracht. Mit insgesamt 9 Röhren im Schaltkreis kann der Orange TH30H die Gitarre ordentlich zum Zerren bringen und das auf eine wunderbare Art und Weise.
Es gibt 2 Kanäle, einen „cleanen“ und einen „dirty“, wobei der „cleane“ schon ziemlich gesättigt ist – also kein Gitarrenverstärker für Jazz. Er eignet sich aber sehr gut für Rock, Metal oder Punk – also überall dort, wo viel Verzerrung gefragt ist. Die getrennten Lautstärkeregler für Preamp und Endstufe des „dirty“-Kanals erlauben es, den Verzerrungsgrad auch bei relativ geringen Lautstärken genau einzustellen.
Wie bei fast allen Röhrenverstärkern entfaltet sich das volle Potenzial jedoch erst bei hohen Lautstärken. Daher ist es sehr praktisch, dass man die Leistung auf 15W oder 7W reduzieren kann, um die Regler voll aufzudrehen, ohne taub zu werden.
Im „Dirty“-Kanal ist ein eigenartiger Shape-Regler eingebaut, der nach rechts die Höhen anhebt und die Bässe absenkt und nach links die Bässe anhebt und die Höhen absenkt – eine Art „All-in-1“-EQ. Im „Clean“-Kanal ist ein normaler 2-Band-EQ eingebaut. Der Kanal kann über einen Schalter an der Vorderseite oder über einen Fußschalter ausgewählt werden.
Interessant ist auch, dass das FX-Loop-Signal mit einer eigenen Röhre betrieben wird und nicht wie bei vielen anderen Gitarrenverstärkern aus Kostengründen mit Halbleitern, um die Qualität und Wärme des Signals auch über die Effekte zu erhalten. Leider hat der Amp keinen eigenen Hall eingebaut – was aber im Rockbereich meist nicht unbedingt nötig ist – aber hier kann man bei Bedarf einfach mit einem Pedal über den FX-Loop nachrüsten.
Wenn du also Musik im Stil von AC/DC, Iron Maiden, Metallica, Guns’n’Roses usw. spielst, wirst du mit dem Orange TH30 sehr zufrieden sein.
Was spricht dafür?
- Legendärer britischer Distortion-Sound
- FX-Loop über Röhren betrieben
- Leistung reduzierbar
Was spricht dagegen?
- Etwas spartanische Ausstattung
Vox AC30 C2X
TECHNISCHE DATEN
Typ: Vollröhren-Combo
Output: 30W
Röhren: 3x ECC83 (Vorstufe), 4x EL84 (Endstufe)
Kanäle: 2
Gewicht: 32,2kg
Features: Klarer Sound, klingt sehr gut clean und verzerrt, viel Headroom
MODELLE/PREISE
Greenback-Speaker: Vox AC30 C2 (1.099€)
Blue Bulldog Alnico-Speaker: Vox AC30 C2X Blue Bulldog (1.799€)
Der Vox AC30 ist wohl einer der bekannteste Verstärker aller Zeiten und seit 1970 einer der besten Gitarrenverstärker für Clean-, Crunch- und Rocksounds. Mit 30W und 2 Speaker kann er sehr laut klingen, hat aber trotzdem viel Headroom – er kann also laut und clean.
Der Sound reicht von extrem sauber und klar bis hin zu verzerrt im Queen-Stil – schließlich ist Brian May einer der bekanntesten Spieler des Vox AC30. Aber auch George Harrison von den Beatles benutzte unter anderem diesen Gitarrenverstärker und spielte ihn meist recht sauber. Der Sound bleibt immer sehr warm und obertonreich, aber klar und detailliert. Der Top-Boost-Kanal hat eine sehr schöne Höhenanhebung, die den Sound noch durchsetzungsfähiger macht.
Der normale Kanal hat nur einen Lautstärkeregler, der Top-Boost-Kanal hat zusätzlich einen 2-Band-EQ. Mit dem Volume-Regler des Top-Boost-Kanals kann man den Sound ordentlich verzerren und mit dem Master-Regler die Lautstärke anpassen. In der Mastersektion gibt es einen Cut-Regler, der die Höhen anhebt oder absenkt. Allerdings funktioniert er umgekehrt: Nach rechts werden die Höhen abgesenkt, nach links angehoben.
Tremolo und Reverb sind beide sehr gut und brauchbar, weitere Effekte können über den FX-Loop angeschlossen werden. Der Amp ist insgesamt sehr groß und mit 32,2 kg einer der schwersten im Vergleich. Da muss man schon kräftig zupacken, wenn man auf Tour geht.
Sehr empfehlenswert für Blues- und Rockgitarristen, die auf der Suche nach einem satten, mal verzerrten, mal sauberen Sound sind.
Was spricht dafür?
- Sehr schöner, harmonischer Klang
- Schöne, nicht übertriebene Verzerrung
Was spricht dagegen?
- Sehr schwer
Marshall JVM410H
TECHNISCHE DATEN
Typ: Vollröhren-Topteil
Output: 100W
Röhren: 5x ECC83 (Vorstufe), 4x EL34 (Endstufe)
Kanäle: 4
Gewicht: 22kg
Features: Legendärer Marshall High-Gain-Sound, Emulated DI Out, 3 Sound-Variationen pro Kanal, 2 programmierbare Master-Volumes
MODELLE/PREISE
Topteil: Marshall JVM410H (1.299€)
Combo: Marshall JVM410C (1.679€)
Dieser Gitarrenverstärker fällt optisch sofort durch die Menge an Reglern auf, denn der JVM410 hat insgesamt 28 Drehregler auf der Vorderseite! Das liegt aber daran, dass der Amp 4 Kanäle hat und jeder Kanal einen eigenen Volume-, Gain- und Reverb-Regler sowie einen 3-Band EQ besitzt. Über die zwei Master-Regler kann man eine globale Lautstärke bestimmen, abspeicher, und dann später per Fußschalter oder MIDI auswählen.
Zum Sound brauche ich nicht viel zu sagen – jeder kennt wahrscheinlich den Marshall-Vollröhrensound. Man denke nur an Billy Corgan, Slash, Jeff Beck oder Zakk Wylde – alles überzeugte Marshall-Gitarristen. Der Klang ist einfach perfekt für Rock, Heavy Rock oder Heavy Metal, denn die insgesamt 9 Röhren bringen das Signal richtig zum glühen.
Der Clean-Kanal erzeugt einen klaren, schimmernden Sound, der sich hervorragend für Blues eignet. Der Crunch-Kanal liefert einen klassischen, leicht verzerrten Rock-Sound, während die OD1- und OD2-Kanäle eine High-Gain-Verzerrung erzeugen, die sich perfekt für Heavy Metal und Hard Rock eignet.
Jedes Kanal hat außerdem 3 verschiede Modi: Grün, Orange und Rot – Grün für wenige Distortion, Rot für viel Distortion, Orange liegt in der Mitte. Somit sind insgesamt 12 verschiedene Sounds möglich, die entweder über den Fußschalter direkt wählbar sind oder über die Vorderseite.
Mit insgesamt 100W ist das Topteil laut genug, um ein Fußballstadion zu beschallen, kann aber dank der Master-Regler auch relativ leise und verzerrt gespielt werden, um die Ohrtrommelfelder der Bandkollegen nicht zu zerstören.
Wer viel Rock / Heavy / Metal / Punk spielt, wird mit diesem Amp zu 100% zufrieden sein – sowohl bei Proben und Konzerten als auch bei Studioaufnahmen, denn kein Plugin/Simulation kommt an den echten Marshall-Röhrensound heran.
Was spricht dafür?
- Legendärer Rock-Sound
- 4 Kanäle mit 3 verschiedenen Modi pro Kanal
- Fußschalter zum Umschalten zwischen den 12 Modi
Was spricht dagegen?
- Nichts
Neural DSP Quad Cortex
TECHNISCHE DATEN
Typ: Pedalboard-Verstärker
Output: Keine Endstufe, wird direkt an die PA/Mischpult angeschlossen
Röhren: –
Kanäle: 8 auswählbare Speicherplätze für Sounds
Gewicht: 1,6kg
Features: 300 Amp-Simulationen, Neural Capture, 7“ Multi-Touch-Display
MODELLE/PREISE
Neural DSP Quad Cortex (1.849€)
Der Neural DSP Quad Cortex ist ein leistungsstarker und vielseitiger digitaler Effektprozessor und Amp-Emulator, der eine Menge zu bieten hat. Mit über 300 verschiedenen Amp-Simulationen und einer riesigen Auswahl an Stompbox-Effekten bietet der Quad Cortex eine schier unendliche Bandbreite an Soundmöglichkeiten. Und dank der fortschrittlichen Modeling-Technologie von Neural DSP klingen diese Simulationen unglaublich realistisch und latenzfrei, mit all den feinen Nuancen und der Dynamik echter analoger Geräte.
Ein weiterer Pluspunkt ist die intuitive und benutzerfreundliche Oberfläche: Das große Touchscreen-Display und das übersichtliche Layout machen es leicht, durch die verschiedenen Presets zu navigieren, Einstellungen zu optimieren und eigene Effektketten zu erstellen. Das Gerät verfügt zudem über zahlreiche Anschlussmöglichkeiten wie MIDI, USB und mehrere Ein- und Ausgänge, um es mit anderen Geräten und Setups zu verbinden.
Aber was den Quad Cortex wirklich auszeichnet, ist seine fortschrittliche Technologie, die es dem Gerät ermöglicht, zu lernen und sich an deinen Spielstil und deine Vorlieben anzupassen. Mit der „Capture“-Funktion von Neural DSP kannst du den Sound deines Verstärkers oder Pedalboards einfach aufnehmen und als Basis für eigene Presets verwenden oder den Sound komplett kopieren.
Der Klang ist wirklich gut, die Simulationen sind sehr realistisch und bei Konzerten und Proben kaum von den Originalen zu unterscheiden. Und man spart eine Menge Platz und Energie, wenn man damit auf Tour geht. Der Neural DSP ist daher besonders für professionelle Gitarristen zu empfehlen, die viel unterwegs sind.
Was spricht dafür?
- Sehr hochwertige und realistische Simulationen
- Andere Gitarrensounds können mit der Capture-Funktion kopiert werden
- Klein und tragbar
Was spricht dagegen?
- Hoher Preis
Die besten Gitarrenverstärker über 2000€
Fender 65 Twin Reverb
TECHNISCHE DATEN
Typ: Vollröhren-Combo
Output: 85W
Röhren: 4x 12AX7 und 2x 12AT7 (Vorstufe), 4x 6L6 (Endstufe)
Kanäle: 2
Gewicht: 29kg
Features: Offene Gehäusekonstruktion, clean und laut, sehr guter analoger Federhall
MODELLE/PREISE
1965 Reissue: Fender 65 Twin Reverb (2.099€)
1968 Reissue: Fender 68 Custom Twin Reverb (1.988€)
Der Fender Twin Reverb ist neben dem Roland JC-120 der absolute König der Cleansounds – allerdings ist dieser Gitarrenverstärker von Fender mit Röhren bestückt, was den Sound harmonisch reicher macht. Mit seinen 85 Watt kann er extrem laut werden, bleibt dabei aber immer absolut sauber.
Der Klang des Gitarrenverstärkers zeichnet sich durch brillante, glasklare Höhen, einen kräftigen Bass und klare Mitten aus. Er ist sehr detailreich und gibt den natürlichen Klang der E-Gitarre unverfälscht wieder – er eignet sich daher hervorragend für Musikrichtungen wie Funk, Jazz, Surfer-Rock oder Reggae.
Berühmte Spieler dieses Amps sind Bob Marley, BB King oder Steve Howe – und so ziemlich jeder bekannte Gitarrist hat ihn hin und wieder für Studioaufnahmen benutzt, da er für diese Art von Sounds oft die erste Wahl bei Studioproduktionen ist. In vielen professionellen Studios findet man einen Fender Twin Reverb, weil er universell einsetzbar ist, auch für Keyboards oder Orgeln.
Es hat zwei Kanäle, einen normalen und einen Vibrato-Kanal. Beide haben einen Lautstärkeregler, einen 3-Band-EQ mit Bright-Schalter, und der Vibrato-Kanal hat zusätzlich Speed und Intensity für das Vibrato und einen Reverb-Regler. Dieser analoge Federhall ist der beste auf dem Markt, er klingt unglaublich gut. Er verleiht dem Sound eine natürliche Tiefe und einen tollen Vintage-Charakter.
Die Ausmaße des Verstärkers sind gigantisch, immerhin sind zwei 12″ Jensen-Lautsprecher eingebaut. Er wiegt 29 kg und ist daher nicht leicht zu transportieren, aber dafür unglaublich solide und gut gebaut. Bei guter Pflege wird er jahrzehntelang seinen Dienst tun.
Er ist auch sehr laut – wie man es von Röhrenverstärkern gewohnt ist, braucht er eine gewisse Lautstärke, um den vollen Klang zu entfalten. Er ist also nicht unbedingt der beste Verstärker für zu Hause, aber definitiv für Proben, Konzerte und Studioaufnahmen.
Was spricht dafür?
- Einer der begehrtesten Clean-Sounds der Geschichte
- Glasklarer, detailreicher und verzerrungsfreier Sound auch bei extremen Lautstärken
- Einer der besten eingebauten Spring-Reverbs auf dem Markt
Was spricht dagegen?
- Sehr groß und sehr schwer
Orange Rockerverb 100H MKIII
TECHNISCHE DATEN
Typ: Vollröhren-Topteil
Output: 100W/70W/50W/30W
Röhren: 4x ECC83 (Vorstufe), 4x EL34 (Endstufe), 2x ECC81 (Reverb/FX-Loop)
Kanäle: 2
Gewicht: 24,75kg
Features: Legendärer britischer Orange-Sound, hochwertiger Federhall, Gesamtleistung reduzierbar
MODELLE/PREISE
100W Topteil: Orange Rockerverb 100H MKIII (2.299€)
50W Topteil: Orange Rockerverb 50H MKIII (2.099€)
50W Combo: Orange Rockerverb 50 Neo MKIII (2.999€)
Wenn der Fender der „King of Clean“ ist, dann sollte man den Orange Rockerverb den „King of Rock“ nennen – schließlich ist er meiner Meinung nach der beste Gitarrenverstärker für Rock und Metal.
Mit diesem Amp ist alles möglich: Der Sound reicht von relativ clean für Blues bis zu extrem verzerrt für Stoner Rock und dazwischen alle möglichen Sounds für Rock, Heavy, Punk oder Progressive. Die Verzerrung ist sehr schön, mit viel Harmonie in den Obertönen und einer natürlichen Kompression, die bei extremem Gain sehr einprägsam ist.
Damit braucht man eigentlich kein Pedal, vor allem nicht für die Verzerrung. Sehr schön und praktisch ist auch der eingebaute Federhall – einer der wenigen Gitarrenverstärker von Orange, die überhaupt einen Hall haben. Dieser wird von zwei Röhren betrieben, um die Klangqualität zu verbessern und sich dem Verstärker anzupassen.
Mit insgesamt 100W ist er laut genug für die größten Bühnen – zum Glück kann man die Gesamtleistung auf 70W, 50W oder 30W reduzieren, um auch bei Proberaumlautstärke mit voller Verzerrung spielen zu können.
Der Gitarrenverstärker ist – wie von Orange gewohnt – mit lustigen Symbolen statt mit Worten beschriftet und bietet einen 2-Band EQ und Volume-Regler für den cleanen Kanal und einen 3-Band EQ, Gain- und Volume-Regler für den Overdrive-Kanal. Ganz links befinden sich zwei weitere Regler, Reverb und Atenuator.
Empfehlenswert für alle Gitarristen, die härtere Musik spielen und das nötige Budget haben – man wird den Kauf nicht bereuen.
Was spricht dafür?
- Legendärer Rock-Sound
- Sehr gut geeignet für alle harten Musikrichtungen
- Sehr guter analoger Federhall
Was spricht dagegen?
- Fußschalter nicht im Lieferumfang enthalten
Combo vs. Topteil vs. Pedal-Amp: Welcher Gitarrenverstärker ist der richtige für mich?
Es ist eine Überlegung wert, welche Art von Verstärker man kauft. Ein Gitarrencombo hat natürlich den Vorteil, dass man alles in einem Paket hat und die Gitarre direkt anschließen und hören kann. Allerdings sind große Combos meist schwer und daher lästig für Gigs – hier haben Topteile und Pedal-Amps den Vorteil, dass sie viel leichter sind, und die meisten Veranstaltungsorte haben Boxen für E-Gitarren vor Ort, sodass man nicht selbst eine schwere Box mitschleppen muss.
Wenn man ein Topteil kauft, hat man außerdem den Vorteil, dass man verschiedene Cabs verwenden kann, z.B. je nach Musikrichtung. Die meisten modernen Combos verfügen jedoch über einen Ausgang für einen externen Lautsprecher, sodass man auch hier flexibel ist.
Viele Pedal-Amps sind mittlerweile in der Lage, Cabinets zu simulieren und können somit direkt an die PA angeschlossen und komplett ohne Cabinets gespielt werden. Die Simulationen in hochwertigen Geräten sind mittlerweile extrem gut und kaum noch von echten Amps zu unterscheiden, sodass die Unterschiede zwischen den verschiedenen Verstärkertypen immer geringer werden.
Letztendlich kommt es auf die Portabilität und die Kombinierbarkeit mit verschiedenen Cabinets und Topteilen an – man muss entscheiden, was einem wichtiger ist. Für Tonstudios würde ich Topteile + Cabinets oder auch gute Combos empfehlen. Aber wenn man viel unterwegs ist, können Pedal-Amps sehr nützlich sein und einem viel Arbeit und Kopfschmerzen ersparen.
Wie wird ein Gitarrenverstärker aufgenommen?
Eine E-Gitarre kann einfach über den Verstärker aufgenommen werden, indem ein oder zwei Mikrofone direkt vor den Lautsprecher gestellt werden. Das Verfahren ist einfach und die Mikrofone sind nicht teuer. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, findest du hier meine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Aufnahme von E-Gitarren.